Dem von der HDP-Politikerin Leyla Güven am 7. November des vergangenen Jahres initiierten Hungerstreik gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan hatten sich fünf Wochen später zunächst rund 300 politische Gefangene aus PKK- und PAJK-Verfahren angeschlossen. Mittlerweile beteiligen sich um die 7.000 in der Türkei inhaftierte Gefangene an diesem Massenprotest mit der Forderung nach Aufhebung der Isolationshaftbedingungen des PKK-Gründers.
Rahşan Aydın ist eine von ihnen. Sie befindet sich seit dem 16. Dezember im Gefängnis von Şakran (Provinz Izmir) im unbefristeten Hungerstreik. Ihre gesundheitliche Situation hat sich nach vier Monaten des Nahrungsentzugs rapide verschlechtert. Allein ist Aydın, die vor zwei Jahren in der nordkurdischen Provinz Amed (Diyarbakir) festgenommen und später inhaftiert wurde, nicht mehr im Stande, alltägliche Dinge zu verrichten. Weil ihre lebenslängliche Haftstrafe wegen „Mitgliedschaft und Leitung in einer terroristischen Vereinigung“ durch ein Revisionsgericht zwischenzeitlich bestätigt wurde, hat die Gefängnisleitung Rahşan Aydın nun offiziell in Einzelhaft verlegt.
Bisher konnten sich Aydıns Mitgefangene nach entsprechenden Anträgen bei der Gefängnisleitung um die Betreuung der Gefangenen kümmern. Diese Unterstützung wird ihr nun verwehrt.