In Iran sind nach Informationen der kurdischen Menschenrechtsgruppe Hengaw seit Jahresbeginn mehr als hundert Menschen hingerichtet worden. Die Regimebehörden hätten alleine im Januar und Februar mindestens 102 Todesurteile vollstreckt, heißt es in einem Bericht der Organisation, die ihren Sitz in Oslo hat.
Besonders oft wurde die Todesstrafe gegen Angehörige verfolgter und marginalisierter Bevölkerungsgruppen verhängt, teilt Hengaw weiter mit. So hätten die Regimebehörden seit Jahresbeginn mindestens 33 Kurdinnen und Kurden, 15 Angehörige der belutschischen Minderheit, einen Gilak und einen arabischen Ahwazi hingerichtet. In 94 Fällen ergingen die Todesurteile im Zusammenhang mit angeblichen Drogendelikten und Mordvorwürfen.
Die Gefängnisse in der nordiranischen Provinz Alborz hatten mit 27 die höchste Zahl an Hinrichtungen, in einem Haftzentrum im kurdischen Kirmaşan (Kermanschah) wurden sechs Todesurteile vollstreckt. Bei mindestens fünf aller Hingerichteten habe es sich nach Angaben von Hengaw um politische Gefangene gehandelt. Unter ihnen befanden sich auch der Kurde Arash Sarkawt Ahmadi und der britisch-iranische Ex-Spitzenpolitiker Ali Reza Akbari.