Nach dem Bootsunglück vor der syrischen Küste ist die Zahl der Todesopfer weiter gestiegen. Mehr als 90 Menschen seien dabei ums Leben gekommen und Dutzende würden noch vermisst, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete von 89 Todesopfern. Die Suche nach Opfern laufe noch.
Nach Informationen der Beobachtungsstelle waren mindestens 160 Menschen verschiedener Nationalitäten an Bord, darunter Syrer:innen, Libanes:innen und Palästinenser:innen. Mindestens 20 Menschen hätten das Unglück überlebt. Das Boot war ursprünglich am Dienstag im Libanon in See gestochen, hieß es aus Kreisen des Hafens von Tripoli. Am Donnerstag kenterte es vor der Insel Arwad bei der Hafenstadt Tartus in syrischen Gewässern.
Die libanesische Armee meldete indes die Festnahme eines mutmaßlichen Schleusers. Der Mann habe zugegeben, die vom Libanon nach Italien geplanten Fahrt auf dem Seeweg organisiert zu haben.
Gefährliche Überfahrt
Viele der Menschen, die vom Libanon aus über das Mittelmeer in Richtung EU aufbrechen, sind Geflüchtete aus Syrien und Palästina, die in Massenlagern leben. Die sich weiter verschärfende Wirtschaftskrise im Land hat dazu geführt, dass auch immer mehr libanesische Staatsangehörige fliehen und die gefährliche Fahrt über das Mittelmeer wagen. Im April hatte es ein schweres Bootsunglück vor der libanesischen Küste gegeben. Dabei waren 40 libanesische, syrische und palästinensische Migrant:innen ertrunken.