Der Gesundheitszustand des politischen Gefangenen Seyfettin Demhat verschlechtert sich zusehends. Der an der Autoimmunerkrankung Polyserositis (FMF – Mittelmeerfieber) leidende Kurde hat laut Angaben seines Rechtsbeistands starke Schmerzen. Aufgrund von massivem Stress durch die Schmerzen und der Haft kommt es immer wieder zu Herzspasmen. Vergangenes Jahr hatte Demhat sogar einen Infarkt. Da er sich kaum bewegen kann, leidet er zudem an Zysten am Rücken und Nacken.
„Er kann nicht in Haft bleiben“
Seyfettin Demhat ist zu 26 Jahren Haft verurteilt und sitzt bereits neun Jahre ein, aktuell in einem Hochsicherheitsgefängnis in Wan (tr. Van). Seine Schwester Şengül Martı machte nun öffentlich, dass die Krankheit ihres Bruders fortgeschritten und sein ganzer Körper vollständig entzündet sei: „Obwohl Ärzte Seyfettin mitteilten, dass das Medikament, das er zur Vorbeugung von Nierenversagen einnimmt, nicht mehr gut für ihn sei und nicht ausreiche, wird seine Behandlung nur mit diesem Medikament fortgesetzt. Dabei hatten die Injektionen den gegenteiligen Effekt auf seinen Körper; er reagierte allergisch und Seyfettins Blutwerte verschlechterten sich. Mein Bruder ist definitiv kein Gefangener, der aufgrund seines Gesundheitszustands unter Gefängnisbedingungen festgehalten werden darf. Sein Leben in Haft bedeutet extremen Stress, unzureichende Ernährung, fehlenden Schlaf, zudem mangelt es an frischer Luft. Ruhe, frische Luft, gute Ernährung und regelmäßiger Schlaf wären aber wichtig, damit er sich erholen kann und gesund wird. Aber die Gefängnisverwaltung verlangt vom Arzt die Bestätigung seiner Haftfähigkeit. Damit setzt man ihn weiter Folter und schwerer Isolation aus.“
„Unterstützt den Hungerstreik“
Mit Blick auf die Hungerstreiks in den Gefängnissen für Abdullah Öcalan sagte Martı: „Wir möchten, dass alle den Widerstand hinter Gittern und die Mahnwachen von Angehörigen unterstützen. Denn dieser Kampf ist ein gerechter Kampf. Alle unsere inhaftierten Freundinnen und Freunde sind Geiseln. Natürlich sollten wir diesen gerechten Kampf nicht nur den Gefangenen überlassen, wir dürfen sie nicht allein lassen. Wir müssen als Volk geeint sein. Wir dürfen unsere Unterstützung als Volk nicht verweigern. Wir müssen mit diesen Aktionen ein Zeichen für die ganze Welt setzen. Ich fordere, dass alle unsere Gefangenen, insbesondere Rêber Apo, so schnell wie möglich freigelassen werden. Mein Bruder und andere wie er sind schwer krank. Dies ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Wir rufen einem Staat, der sich allen humanitären Aspekten verschließt, zu: Genug ist genug.“