Gefangene in Bolu beklagen Misshandlungen und Rechtsverletzungen

Gefangene im F-Typ-Gefängnis von Bolu berichten von Übergriffen und Rechtsverletzungen.

Die Berichte über Rechtsverletzungen und Übergriffe in türkischen Gefängnissen reißen nicht ab. So kommen beunruhigende Nachrichten aus dem F-Typ-Gefängnis in Bolu. Der politische Gefangene Nurullah Semo wird seit zwei Jahren in einer Einzelzelle festgehalten und bei jedem morgendlichen Zählappell bedroht und beleidigt. Niemand wird zu ihm gelassen.

Die Gefangenen appellierten an den Ärzteverband in der Türkei (TTB) und forderten: „Wir sollten nicht einen Monat warten müssen, um auf die Krankenstation zu kommen, insbesondere wenn wir akute Schmerzen haben. Wenn wir in einem Monat auf die Krankenstation gehen, dürfen wir im nächsten Monat nicht noch einmal kommen. Unsere dringenden Forderungen werden ignoriert. Wir rufen den TTB auf, sich für uns einzusetzen. Die Mitarbeiter, die Ärzte, diejenigen, die den hippokratischen Eid geschworen haben, dürfen uns nicht wegen unserer Verfahren mit Hass und Wut begegnen. Das Gewissen und die Moral der Ärzte, die uns hasserfüllt behandeln und unsere Hände bei jeder Gelegenheit fesseln lassen, müssen hinterfragt werden.“

Briefe verschwinden

Die Gefangenen stellen fest, dass ihre Briefe systematisch „verloren“ gehen und die Pakete, die von ihren Familien kommen, geöffnet und zerstört werden: „Unsere Briefe verschwinden mit voller Absicht. Wir haben immer gesagt, dass es passiere kann, dass mal ein Brief im Monat verloren gehen könnte. Aber jetzt ist es systematisch: Briefe gehen ständig verloren. Die Pakete werden von unseren Familien ordentlich verschickt. Aber wir wissen nicht, was mit ihnen passiert und wer sie öffnet, denn sie erreichen uns schließlich zerbrochen und zerrissen.“

Die Gefangenen beklagen auch, dass Sport und Besuch verkürzt wurde und sie keine Aktivitäten im Gefängnis organisieren dürfen.