Gefallenengrab in Adana geschändet
In Ceyhan bei Adana haben Unbekannte das Grab des Gefallenen Hogir Kaya geschändet. Der YPG-Kämpfer starb im Juni 2015 in Kobanê.
In Ceyhan bei Adana haben Unbekannte das Grab des Gefallenen Hogir Kaya geschändet. Der YPG-Kämpfer starb im Juni 2015 in Kobanê.
Die Ruhestätte des in Ceyhan bei Adana begrabenen YPG-Kämpfers Hogir Kaya (Nom de Guerre: Erdal Zagros) ist geschändet worden. Der oder die Täter verschaffte(n) sich bereits am Sonntag Zutritt zu dem städtischen Friedhof, um das Grab des im Juni 2015 in Kobanê gefallenen Kämpfers zu zerstören. Dabei wurde der Grabstein zerbrochen, außerdem sind Blumen aus dem Grab herausgerissen worden. Auffällig ist, dass nur die Ruhestätte von Kaya attackiert worden ist. Er ist auch der einzige Kämpfer der kurdischen Befreiungsbewegung, der auf dem Friedhof Ceyhan begraben liegt.
Verantwortlich für die Schandtat sind vermutlich türkische Sicherheitskräfte. In den letzten Jahren kommt es immer häufiger zu Zerstörungen der Gräber von Gefallenen. In den meisten Fällen werden einzelne Grabstätten zum Ziel von Angriffen der türkischen Armee oder Polizei, aber auch ganze Gefallenen-Friedhöfe werden geschändet. Von der türkischen Justiz werden diese Vorfälle nicht als Störung der Totenruhe gewertet.
Verschleppte Leichen aus Garzan
Das größte Trauma der vergangenen Jahre im Zusammenhang mit der Schändung von Gefallenengräbern erlebte die kurdische Gesellschaft Ende 2017. Damals ordnete der türkische Staat die Zerstörung des Gefallenenfriedhofs Garzan in der nordkurdischen Provinz Bedlîs (tr.Bitlis) an. Die Ruhestätte lag in der Nähe des Dorfes Oleka Jor (Yukarı Ölek), begraben waren dort fast 300 Angehörige der kurdischen Guerillaorganisationen HPG und YJA-Star sowie der YPG und YPJ. Ihre Leichname wurden nach der Zerstörung des Friedhofs auf Anweisung der Staatsanwaltschaft Istanbul exhumiert und in die dortige Gerichtsmedizin verschleppt. Anschließend wurden sie auf dem jüdischen Friedhof Kilyos unweit des gleichnamigen Badeortes am europäischen Eingang des Bosporus begraben: In Plastikboxen unter einem Gehweg in einem Abschnitt für „Tote ohne Namen“.
Erst 22 Leichen wieder ausgehändigt
Erst seit Ende 2019 ist bekannt, wohin die verschleppten Knochen gebracht wurden. Im Frühjahr hatte die Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA) Videoaufnahmen von der Exhumierung eines verschleppten Leichnams veröffentlicht, die international für Empörung gesorgt hatten. Bislang haben die türkischen Behörden jedoch nur die Leichen von 22 Gefallenen wieder an ihre Hinterbliebenen ausgehändigt.