Gedenken an Kemal Kurkut
Vor sieben Jahren wurde der Student Kemal Kurkut am Rande der Newroz-Feier in Amed von einem Polizisten erschossen. An seinem Grab in Meletî ist seiner gedacht worden.
Vor sieben Jahren wurde der Student Kemal Kurkut am Rande der Newroz-Feier in Amed von einem Polizisten erschossen. An seinem Grab in Meletî ist seiner gedacht worden.
An seinem Grab in Meletî (tr. Malatya) ist an Kemal Kurkut erinnert worden. Anlass war der siebte Jahrestag des gewaltsamen Todes des Kurden. Neben seiner Familie und Bekannten versammelten sich auch Mitglieder der DEM-Partei und des Solidaritätsvereins MEBYA-DER, der sich um Menschen kümmert, die Angehörige im kurdischen Befreiungskampf verloren haben, an der Grabstätte, um Kurkut zu gedenken.
Kemal Kurkut studierte Musik und war 23 Jahre alt, als er am 21. März 2017 auf dem Weg zur Newroz-Feier in Amed von einem Polizisten erschossen wurde. Schnell lancierten türkische Medien eine Erklärung des Provinzgouverneurs, dass es sich bei Kurkut um einen „Selbstmordattentäter“ gehandelt hätte, der mit Schüssen durch die Polizei „gestoppt“ worden sei.
Zwei Tage später tauchten Bilder des Fotojournalisten Abdurrahman Gök auf, die einen ganz anderen Hergang der Ereignisse belegen. Gök hatte achtmal auf den Auslöser gedrückt und so trat zutage, was wirklich geschehen war. Weder am Körper von Kemal Kurkut, noch in seiner später durchsuchten Tasche wurde eine Bombe gefunden. Es war vorsätzlicher Mord.
Obwohl inzwischen sieben Jahre vergangen sind, kämpft die Familie Kurkut noch immer um Gerechtigkeit. Der Todesschütze ist weiterhin im Dienst, zweimal wurde er bereits freigesprochen, über eine Verfassungsbeschwerde wurde noch nicht entschieden. Der Journalist Abdurrahman Gök dagegen ist wegen „Terrorpropaganda“ im Zusammenhang mit den Fotos der Tötung von Kurkut erstinstanzlich zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Ein weiterer Prozess gegen ihn ist weiter anhängig.
Die Tötung von Kemal Kurkut
Der Grabbesuch bei Kemal Kurkut war von tiefer Trauer und der ständigen Frage nach dem „Warum“ geprägt. Seine Mutter Secan Kurkut sang bewegende Trauerlieder, die auf Kurdisch die Unwiederbringlichkeit und das Ungeheuerliche des Verlusts in lyrischer Form beklagten. Die Ortsvorstände von MEBYA-DER und der DEM-Partei bekräftigten ihre weitere Unterstützung für den Gerechtigkeitskampf der Familie. Bevor sich die Menschen verabschiedeten, wurden Blumen am Grab von Kemal Kurkut niedergelegt.