Kriegsversehrter Gefangener in Einzelzelle verlegt

Der kriegsversehrte Gefangene Şaban Kaygusuz ist in der türkischen Vollzugsanstalt Kayseri-Bünyan in eine Einzelzelle verlegt worden. Der ehemalige HPG-Kämpfer hat im Krieg ein Bein und eine Hand verloren.

Kurdischer Gefangener Şaban Kaygusuz

Der kurdische Gefangene Şaban Kaygusuz ist in der Vollzugsanstalt Typ T Nr. 2 in Kayseri-Bünyan in eine Einzelzelle verlegt worden. Das teilte der ehemalige Guerillakämpfer, der nur noch ein Bein und eine Hand hat, Familienmitgliedern bei einem Besuch mit. Nach Angaben seiner Angehörigen berichtete Kaygusuz: „Vor Kurzem sind zwei Abteilungen im Gefängnis zusammengelegt worden. In der alten Abteilung war die Treppe nicht sehr steil und ich konnte kriechend hinauf und hinunter kommen. Die Treppen in der neuen Abteilung sind jedoch so steil, dass ich sie alleine nicht bewältigen kann. Ich will meine Freunde nicht ständig um Hilfe bitten müssen und bin mehrfach gestürzt, wenn ich abends herunterzukommen versuchte. Darüber habe ich auch mit dem Vollzugspersonal gesprochen.“

Kaygusuz hat eine Verlegung nach Dîlok (tr. Antep) beantragt, weil dort seine Familie wohnt. Der Antrag sei ohne Begründung abgelehnt worden, stattdessen sei er in eine Einzelzelle gebracht worden. Seine Mutter Zeynep Kaygusuz sagte: „Wenn meinem Sohn etwas zustößt, sind die Gefängnisleitung und das Justizministerium dafür verantwortlich. Er muss nach Dîlok verlegt werden, das Gefängnis hier hat geeignetere Bedingungen.“

Şaban Kaygusuz ist im August 2018 bei einer Militäroperation der türkischen Armee in Sêrt (Siirt) schwer verletzt gefangen genommen worden, zwei seiner Mitkämpfer starben. Aufgrund seiner Kriegsverletzung hat er einen anerkannten Grad der Behinderung von neunzig Prozent.