Augustbilanz: 148 „Arbeitsmorde” in der Türkei
Die Türkei zählt auch weiterhin zu den gefährlichsten Arbeitsorten der Welt. Der gewerkschaftsnahe Verband für Arbeitsplatzsicherheit hat im Monat August mindestens 148 tödliche Arbeitsunfälle gezählt.
Die Türkei zählt auch weiterhin zu den gefährlichsten Arbeitsorten der Welt. Der gewerkschaftsnahe Verband für Arbeitsplatzsicherheit hat im Monat August mindestens 148 tödliche Arbeitsunfälle gezählt.
Der gewerkschaftsnahe Verband für Arbeitsplatzsicherheit (İşçi Sağlığı ve İş Güvenliği, İSİG) hat im Monat August 148 tödliche Arbeitsunfälle in der Türkei gezählt. Mindestens 1174 waren es bisher in diesem Jahr insgesamt, wie aus einer am Samstag vorgestellten Bilanz hervorgeht.
Bei zwölf der im Vormonat tödlich verunglückten Arbeiter*innen handelt es sich um Frauen, weitere 14 waren Kinder, allein sieben davon unter 14 Jahren. Elf weitere getötete Arbeiter*innen waren Flüchtlinge oder Migrant*innen aus Syrien, Polen und der Ukraine.
Die meisten dieser „Arbeitsmorde” ereigneten sich in der Landwirtschaft, im Baugewerbe, Transportwesen, in der Metallindustrie und im Bergbau. Insbesondere Saisonarbeiter*innen, die in den Sommermonaten in die Metropolen der Türkei aufbrechen, um ihren Lebensunterhalt in der Landwirtschaft zu verdienen, sowie Kleinbauern wurden Opfer tödlicher Arbeitsunfälle.
Die Stadt mit den häufigsten Arbeitsmorden im vergangenen Monat ist Istanbul. Dahinter folgen Nevşehir, Manisa, İzmir, Mersin, Antalya, Konya, Meletî (Malatya), Osmaniye, Riha (Şanlıurfa) und Sêwas (Sivas).
Von 148 getöteten Arbeitnehmer*innen waren nur zwei gewerkschaftlich organisiert. Laut İSİG könnten allerdings weitere Opfer von Arbeitsmorden Mitglied einer Gewerkschaft gewesen sein. In der Bilanz heißt es dazu: „Bei vielen Gewerkschaftsmitgliedschaften handelt es sich leider um solche, die nur auf dem Papier existieren, da es sich nicht um echte Gewerschaften handelt. Auf der anderen Seite gibt es Verbände, die für ihre getöteten Mitglieder nicht eintreten. Dies ist ein Problem, das wir insbesondere in Bezug auf Gewerkschaften für den öffentlichen Dienst und Dienstleistungsgewerkschaften beobachten können.”