82-jährige Kurdin Makbule Özer freigelassen - UPDATE
Die 82-jährige Kurdin Makbule Özer aus Wan ist nach insgesamt 254 Tagen Haft in der Türkei freigelassen worden.
Die 82-jährige Kurdin Makbule Özer aus Wan ist nach insgesamt 254 Tagen Haft in der Türkei freigelassen worden.
Makbule Özer ist nach insgesamt 254 Tagen Haft in der Türkei freigelassen worden. Die 82-jährige Kurdin aus Wan-Ertemêtan (tr. Van-Edremit) war im Frühjahr 2022 zusammen mit ihrem Ehemann Hadi Özer wegen „Terrorunterstützung“ verhaftet worden. Zuvor hatte ein Strafgericht das Ehepaar zu über zwei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Im Fall von Makbule Özer wurde der Strafvollzug aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands für ein Jahr ausgesetzt, sie wurde nach viermonatiger Inhaftierung zunächst freigelassen. Weil ihr das Institut für Rechtsmedizin (ATK) trotz diverser Erkrankungen und einer festgestellten Schwerbehinderung Haftfähigkeit bescheinigte, wurde sie im März dieses Jahres erneut inhaftiert, um ihre Reststrafe abzusitzen.
Familie nicht vorher informiert
Ihre Familie wurde vorher nicht über die Entlassung informiert, Makbule Özer wurde am frühen Morgen einfach vor die Tür gesetzt und wartete eine Stunde lang vor dem Gefängnis. Erst als das Vollzugspersonal sie der Polizei übergeben wollte und sie sich dagegen wehrte, wurde ihre Familie benachrichtigt. Inzwischen ist sie wieder zu Hause und empfängt Besuch.
Makbule Özers Sohn Medeni Özer bedankte sich für die Anteilnahme nach der Verhaftung seiner Eltern, die jetzt beide wieder frei sind. „Ich danke allen, die uns vom ersten Tag an nicht allein gelassen haben. Unsere Mutter war 254 Tage im Gefängnis. Sie ist alt und hätte bei ihrer Familie sein müssen. Die Regierung berücksichtigt das Alter eines Menschen jedoch nicht, ihre Politik richtet sich gegen die kurdische Identität. In ihren Augen sind alle schuldig, die auf dieser Welt als Kurden geboren werden. Das kurdische Volk wird seinen Kampf nicht aufgeben, egal was geschieht. Es wird getan, was getan werden muss“, sagte Medeni Özer. Der Kampf geht weiter, bis auch Abdullah Öcalan freigelassen werde.
Foto und Video © MA