Zivilist bei Artillerieangriff auf Dorf nahe Amêdî verletzt
In der Kurdistan-Region des Irak wurde ein Zivilist durch Artilleriefeuer der türkischen Armee verletzt.
In der Kurdistan-Region des Irak wurde ein Zivilist durch Artilleriefeuer der türkischen Armee verletzt.
In der Kurdistan-Region des Irak (KRI) ist ein Zivilist offenbar durch Artilleriefeuer der türkischen Armee verletzt worden. Wie die Nachrichtenagentur RojNews berichtete, handelt es sich bei dem Opfer um einen 37-Jährigen. Er soll sich am Silvestertag im Dorf Sergelê aufgehalten haben, als dort Granaten einschlugen. Wie schwer die Verletzungen des Mannes sind, sei nicht bekannt.
Gundê Sergelê liegt knapp zehn Kilometer östlich der Kleinstadt Amêdî (Amediye) und damit im Verwaltungsbereich des Gouvernements Duhok. Das Dorf wird häufig vom türkischen Staat ins Visier genommen, da es durch seine Nähe zur Front der PKK-Guerilla im Zap und das Gare-Massiv einen strategischen Wert für die Führung in Ankara darstellt. Das Massiv gehört zu den Medya-Verteidigungsgebieten, die von der Guerilla kontrolliert und gegen türkische Besatzungsbestrebungen verteidigt werden. Der kürzeste Weg, es vom Boden zu erreichen, führt durch Amêdî.
Dutzende Tote und Verletzte in 2024
Ständige Angriffe des türkischen Staates dienen dazu, die Bevölkerung zu zermürben und sie aus ihren Wohngebieten zu vertreiben. Zahlreiche Dörfer in Amêdî wurden bereits gewaltsam geräumt, um Platz für neue Stützpunkte der türkischen Armee zu machen. Nicht selten führen diese Angriffe zu Todesopfern. Laut einer Statistik von RojNews wurden im gesamten Jahr 2024 mindestens 33 Zivilpersonen in Südkurdistan durch türkische Bomben getötet, 19 weitere seien verletzt worden. Die Zahlen sind nicht auf Vorfälle in der KRI beschränkt, sondern beinhalten auch Opfer von Angriffen in der ezidischen Şengal-Region.