Luftangriff auf Dorf in Amêdî

Die türkische Luftwaffe hat ein Dorf im südkurdischen Amêdî bombardiert. Die Bomben gingen in unmittelbarer Nähe zu einem Gutshof nieder, der sich im selben Ort befindet, in dem gestern eine Guerillagruppe in einen PDK-Hinterhalt geriet.

Die Türkei setzt ihren Luftkrieg gegen die kurdische Bevölkerung fort. Kampfflugzeuge haben am Donnerstag ein Dorf im Distrikt Amêdî (Amediye) in der Kurdistan-Region des Irak bombardiert. Die Bomben gingen in unmittelbarer Nähe zu einem Gutshof in der Ortschaft Sergelê nieder. Verletzt wurde niemand, jedoch entstand Sachschaden in noch unbekanntem Ausmaß.

Laut Auskunft eines Bewohners von Sergelê erhielt die Dorfbevölkerung im Vorfeld einen Hinweis, sodass der Hof noch rechtszeitig vor den Luftschlägen geräumt werden konnte. Rund 300 Rinder mussten kurzfristig umgesiedelt werden, auch die neun Angestellten verließen den Betrieb. Neben Gebäuden auf dem Gutshof seien jedoch auch einige Häuser der Bevölkerung durch die Bombardierungen beschädigt worden.

Video von RojNews zeigt Szenen des Angriffs in Sergelê

Gundê Sergelê liegt knapp zehn Kilometer östlich von Amêdî und liegt damit im Verwaltungsbereich des Gouvernements Dihok (auch Duhok). Am gestrigen Mittwoch war dort eine Einheit der PKK-Guerilla in einen Hinterhalt von PDK-Truppen (Demokratische Partei Kurdistans) geraten. Wie die Volksverteidigungskräfte (HPG) zu dem Vorfall erklärten, befand sich die Guerillagruppe in zwei Autos auf dem Weg in Richtung Girê Amêdî, als sie bei der Durchfahrt in Sergelê aus einem Fahrzeug mit aufmontiertem Maschinengewehr attackiert wurde. Die Kämpfer:iknnen verließen daraufhin ihre Autos und schossen zurück. Es brach ein Gefecht aus, bei dem zwei HPG-Mitglieder verletzt wurden. Türkische Überwachungsdrohnen beobachteten die Auseinandersetzungen.