Zerstörung der Natur in Bradost geht weiter

Die türkische und iranische Bombardierung der Region Bradost im kurdischen Dreiländereck zwischen Irak, Iran und Türkei fügt der dortigen Natur unwiederbringlichen Schaden zu.

Die Bradost-Region befindet sich an der Schnittstelle zwischen den iranisch und türkisch besetzten Teilen Kurdistans und der südkurdischen Autonomieregion. Seit Ende Mai greift die türkische Armee unter dem Namen „Kralle“ die südkurdischen Gebiete Xakurke, Bradost, Behdînan und Qendîl an. Die Operation der türkischen Armee zielt darauf ab, die Region mit Unterstützung der südkurdischen Regierungspartei PDK dauerhaft zu besetzen. Dagegen leistet die Guerilla jedoch erbittert Widerstand. Die türkische Armee greift mit F-16-Kampfflugzeugen, Kobra-Kampfhubschraubern, Haubitzen und Mörsern unentwegt an. Durch die Bombardierung entstehen unwiederbringliche Zerstörungen der Natur. Zuletzt brach aufgrund eines Luftangriffs in Xinere in der Xakurke-Region ein Waldbrand aus, der Hunderte Hektar Baumbestand vernichtete. Der Brand dauert noch weiter an.

In der Region stehen viele endemische Pflanzen und Tierarten durch die Angriffe vor der vollständigen Auslöschung. Die südkurdische und die irakische Regierung schweigen zu den Angriffen. Die Bevölkerung der Region versucht, die Brände mit eigenen Mitteln zu löschen. Auch die Landwirtschaft, vor allem die Tierzucht und Weidewirtschaft, eine der wenigen Einnahmequellen der Bevölkerung von Bradost, sind in großer Gefahr.