Barzanî: „Ein historischer Schritt für eine neue Ära“

Der KRI-Präsident Nêçîrvan Barzanî würdigt die Entscheidung der PKK zur Auflösung als „Zeichen politischer Reife“ und ruft zu verantwortungsvollen Reaktionen auf.

Präsident der Kurdistan-Region des Irak zur PKK-Auflösung

Nach der Veröffentlichung der Beschlüsse des Auflösungskongresses der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat der Präsident der Kurdistan-Region des Irak (KRI), Nêçîrvan Barzanî, die Entwicklung als „historisch“ bezeichnet. In einer Stellungnahme betonte Barzanî, dass die Entscheidung der PKK, ihren bewaffneten Kampf zu beenden, den Weg für einen neuen Abschnitt in der Region öffnen könne:

„Dieser Schritt, eingeleitet durch den Aufruf von Herrn Öcalan, ist Ausdruck politischer Reife. Er bietet eine starke Grundlage für Dialog, gemeinsames Leben und Frieden – in der Türkei ebenso wie in der gesamten Region. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen. Alle Blicke richten sich nun auf die notwendigen und realistischen Antworten auf diesen historischen Schritt. Diese Chance stellt einen wichtigen Neubeginn dar, um Jahrzehnte der Gewalt und des Leids zu beenden und die Region auf einen neuen Kurs des Fortschritts zu führen.“

Barzanî würdigte auch die Rolle des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan im laufenden Prozess und sprach sich für eine konstruktive Fortsetzung der Entwicklungen aus. „Die Region Kurdistan hat stets jede Bemühung um eine friedliche Lösung unterstützt – und wird das auch weiterhin tun. Wir hoffen, dass diese Initiative den Beginn einer dauerhaften Transformation markiert. Für den Erfolg dieser historischen Chance sind wir zu umfassender Unterstützung und Zusammenarbeit bereit.“

Kurdische Bewegung setzt auf einen neuen Weg

Die PKK hatte vor einer Woche ihren zwölften Parteikongress abgehalten und heute das Abschlusskommuniqué veröffentlicht. Darin gab die 1978 von Abdullah Öcalan und seinen Weggefährt:innen gegründete Partei ihre Auflösung und das Ende des bewaffneten Kampfes bekannt. Die PKK habe ihre „historische Mission erfüllt“, die kurdische Frage ins Zentrum des politischen Diskurses gerückt und die jahrzehntelange Politik der Leugnung und Assimilation durchbrochen, so die Kongresserklärung.