Die Verteidigungskräfte Ostkurdistans (Yekîneyên Parastinê yên Rojhilatê Kurdistanê, YRK) haben sich zu einem türkischen Drohnenangriff auf irakischem Staatsgebiet an der Grenze zu Iran geäußert. „Der türkische Staat greift die Region täglich an, um seine eigene Niederlage zu vertuschen. Am Abend des 9. Dezembers, als Bürger:innen von der Arbeit nach Hause kamen, haben Kampfdrohnen des türkischen Besatzerstaates zweimal Häuser im Dorf Sipiyar bombardiert“, teilen die YRK mit.
Das türkische und das iranische Regime gehe gemeinsam gegen das kurdische Volk vor, erklären die YRK weiter: „Über den Gebieten Asos und Pêncwên fliegen ständig Drohnen. Bei jeder Gelegenheit werden unser Volk und unsere Guerilla angegriffen. Durch diese Angriffe ist großer Schaden an den Häusern und Gärten der Zivilbevölkerung entstanden. Die Angriffe zeigen die Hilflosigkeit des iranischen Staates gegenüber der ,Jin Jiyan Azadî'-Revolution und des türkischen Staates gegenüber dem Widerstand des Volkes und der Guerilla. Selbstverständlich werden wir unseren Kampf nicht wegen dieser Angriffe aufgeben. Wir werden weiter kämpfen, bis ein freies und demokratisches Leben möglich ist.“
Tote und Verletzte durch Luftangriffe im Nordirak
Am 2. Dezember ist ein Zivilist bei einem türkischen Luftschlag auf die Kurdistan-Region Irak (KRI) getötet worden, mindestens zwei weitere Menschen wurden teils schwer verletzt. Der Angriff ereignete sich in Şarbajêr nördlich der Metropole Silêmanî, getroffen wurde das Dorf Gelale. Das Asos-Gebirge wird immer wieder von der türkischen Armee angegriffen, in letzter Zeit führte auch die iranische Revolutionsgarde schwere Attacken durch. Häufig verliefen die Angriffe beider Staaten parallel. In der Region sind die Partei für ein freies Leben in Kurdistan (PJAK) und deren Guerillaorganisation YRK (Verteidigungskräfte Ostkurdistans) präsent. Ende Oktober waren in Asos drei Kämpfer bei einem türkischen Drohnenangriff ums Leben gekommen. Im Zuge der am 19. November eingeleiteten Angriffswelle des türkischen Staates gegen die KRI und die Autonomiegebiete von Nord- und Ostsyrien (AANES) war das Massiv ebenfalls mehrfach bombardiert worden.