YPG warnen vor vom türkischen Geheimdienst ausgebildeten Zellen

Die YPG machen auf die Aktivitäten von „schlafenden“ Terrorzellen in Nordsyrien aufmerksam, die vom türkischen Geheimdienst ausgebildet werden. Zahlreiche Mitglieder dieser Zellen wurden in den letzten Monaten festgenommen.

In einer schriftlichen Erklärung nimmt die Pressestelle der Volksverteidigungseinheiten (YPG) Stellung zu den Aktivitäten von „schlafenden“ Terrorzellen, die in Nordsyrien immer wieder in Erscheinung treten. Laut YPG werden diese Gruppen vom türkischen Geheimdienst MIT ausgebildet und sollen für Unruhe in den Gebieten der Demokratischen Föderation Nordsyrien sorgen. Die YPG listen in ihrem Statement auch erfolgreiche Operationen der letzten Monate auf, bei denen Mitglieder dieser Zellen festgenommen werden konnten.

Laut YPG gehört insbesondere die Stadt Minbic (Manbidsch) zum Operationsfeld dieser Zellen. Demnach zielen die Zellen darauf ab, mit gezielten Attentaten gegen anerkannte Persönlichkeiten der dortigen arabischen Bevölkerung für Unruhe zwischen den Volksgruppen der Stadt zu sorgen.

Die YPG geben an, dass die vom türkischen Geheimdienst gesteuerten Zellen von einem MIT-Mitglied mit dem Namen Abu Imad gesteuert werden. Die Sicherheitskräfte der Demokratischen Föderation Nordsyriens haben diese Gruppe bereits seit Oktober 2017 ins Visier genommen und ihre Aktivitäten verfolgt. So zeichnet sich die Organisation insbesondere für die Herstellung speziell präparierter Sprengfallen verantwortlich. Bereits im Januar 2017 habe die Gruppe eine solche Sprengfalle in einen Musiklautsprecher installiert und diesen in Minbic einem Mitglied der Gruppe mit dem Namen „Ratib" übergeben. Im Februar 2018 habe die Gruppe eine Sprengfalle in eine Saftmaschine installiert und diese ebenfalls einem Mitglied namens „Ebud" in Minbic übergeben.

Mitglieder der Zelle, die sich mit dem Namen „Kiyam-Bewegung" in den sozialen Medien präsentierte, wurden nach ausgiebiger Verfolgung schließlich in einer Reihe von Festnahmeoperationen durch die YPG festgenommen. Dabei seien neben den präparierten Sprengfallen auch zahlreiche Waffen und Munition sichergestellt worden.

Informationen zu den Festnahmen

Die Festnahmeoperationen gegen die Mitglieder dieser Terrorzellen listen die YPG in ihrer Stellungnahme wie folgt auf:

„Am 5. Juli 2018 wurde der Terrorist Abdul Muhammed al-Shehani festgenommen. Eine große Menge Sprengstoff wurde bei ihm sichergestellt. Die festgenommene Person stammt ursprünglich aus Bab und wurde vom türkischen Geheimdienst in Antep und Cerablus ausgebildet. Er ist ein wichtiger Akteur der Anschlagspläne und ihrer Umsetzungen in Minbic.

Am 10. Juli 2018 wurde der Terrorist Mahmud Abdulkadir Beko festgenommen. Auch bei ihm wurden Sprengstoff und Sprengfallen sichergestellt. Beko stammt ebenfalls aus Bab. Er arbeitete als Kurier für die Zellen und brachte die Sprengstofffallen nach Minbic.

Am 12. Juli 2018 wurde Ratib Muhammed Berkel festgenommen. Er wurde vom türkischen Geheimdienst MIT ausgebildet. Er ist verantwortlich für einen Sprengstoffanschlag im Januar dieses Jahres in Minbic.

Am 14. Juli wurde der Terrorist Ebud festgenommen. Er hatte die in einer Saftmaschine installierte Sprengstofffalle von Cerablus nach Minbic verfrachtet."

Aktivitäten der Terrorzellen sind Ausdruck des Bündnisses mit dem IS

Die YPG erklärten abschließend in ihrem Statement, dass die Aktivierung dieser Terrorzellen durch die Türkei nicht bloß zufällig in die Zeit falle, in welcher der IS durch die Demokratischen Kräfte Syriens vollends in Ecke getrieben werden. Auch die Tatsache, dass das Operationsfeld dieser Zellen die mehrheitlich arabische Stadt Minbic ist, sei von besonderer Bedeutung. „Die Türkei versucht in mehrheitlich arabischen Städten wie Raqqa und Minbic Chaos zu schüren. Doch wir werden das nicht zulassen. Zugleich möchten wir klar machen, dass jede terroristische Praxis in den Gebieten, die von den Demokratischen Kräften Syriens kontrolliert werden, darauf abzielt, die Lebensdauer des IS zu verlängern", so die YPG.