Die Generalkommandantur der Widerstandseinheiten Şengals (Yekîneyên Berxwedana Şengalê, YBŞ) hat eine Erklärung zu dem heutigen Drohnenangriff in Behrava abgegeben. Demnach sind die YBŞ-Kommandanten Pîr Çeko und Agir Cefrî getötet worden, eine weitere Person wurde verletzt. Die Identitäten der Gefallenen wurden wie folgt angegeben:
|
Kampfname: Pîr Çeko
Gebürtiger Name: Tohum Ali Bedel
Namen der Eltern: Kinê – Ali
Eintrittsjahr und -ort: 2016 / Zaxo
Todestag und -ort: 27. Februar 2023 / Şengal-Behrava
|
|
Kampfname: Agir Cefrî
Gebürtiger Name: Xeyrî Xidir Xelef
Namen der Eltern: Xezal – Xidir
Eintrittsjahr und -ort: 2014 / Xanesor
Todestag und -ort: 27. Februar 2023 / Şengal-Behrava
|
„Am 27. Februar 2023 um 11.35 Uhr hat der faschistische türkische Staat einen Drohnenangriff auf ein Fahrzeug verübt. Zwei unserer Kommandanten sind dabei gefallen, einer unserer Weggefährten wurde verletzt. Unsere drei Freunde befanden sich auf dem Weg zu einem Beileidsbesuch bei einer Familie, die zwei junge Menschen verloren hat“, teilt die YBŞ-Kommandantur mit und erklärt weiter:
„Die Angriffe des türkischen Staates sind die Fortsetzung des Völkermords an den Ezid:innen. Es handelt sich um einen Angriff auf das Selbstbestimmungs- und Selbstverteidigungsrechts der ezidischen Gemeinschaft. In Şengal werden über Agenten und Verräter schmutzige Pläne umgesetzt. Wir sind zum Widerstand entschlossen und beharren auf unserem Kampf. Unseren Gefallenen und unserem Volk geben wir unser Wort, dass wir den Widerstand und Kampf bis zum Sieg fortsetzen werden.“
Trauer und Wut in Şengal
Pîr Çeko hieß mit bürgerlichem Namen Tohum Ali Bedel und hat sich den YBŞ 2016 aus Zaxo angeschlossen. 2017 nahm er an der Befreiungsoffensive gegen den IS in Raqqa teil. Mit der dabei gewonnenen Kampferfahrung kam er anschließend nach Şengal. Den Angaben zufolge war er Hauptkommandeur der YBŞ und bekannt für seine Bescheidenheit und seinen Mut.
Agir Cefrî hieß mit bürgerlichem Namen Xeyrî Xidir Xelef und hat sich dem Kampf 2014 nach dem IS-Überfall in Xanesor angeschlossen. Er war Zeuge des Genozids am ezidischen Volk und kämpfte mit großem Einsatz für die Befreiung von Şengal.
„Dass unsere führenden Weggefährten gefallen sind, erfüllt uns mit tiefer Trauer. Für uns und unser Volk ist es ein großer Schmerz, dass sie in dieser Zeit gefallen sind. Wir versprechen unseren mutigen Gefallenen, dass wir sie mit unserem Kampf rächen werden“, so die Generalkommandantur der YBŞ.