Weiterer Luftangriff auf Hiror

Die türkische Luftwaffe hat erneut das Dorf Hiror in Südkurdistan bombardiert. Menschen wurden ersten Angaben nach nicht verletzt, jedoch seien einige Häuser beschädigt.

Das Dorf Hiror in der Kurdistan-Region Irak (KRI) ist erneut von der türkischen Luftwaffe bombardiert worden. Das meldet die in Silêmanî ansässige Agentur RojNews. Wie es heißt, wurde die Ortschaft am Sonntagfrüh von mehreren Kampfflugzeugen der türkischen Luftwaffe attackiert. Menschen sollen ersten Angaben nach nicht verletzt worden seien, allerdings gebe es teils massiven Schaden an einigen Häusern in dem Dorf.

Die Ortschaft Hiror liegt in den Metîna-Bergen unweit der türkischen Grenze und gehört verwaltungstechnisch zu Dihok. Bis in die südlich gelegene Stadt sind es etwa neunzig Kilometer. Nach derzeitigem Stand leben noch 22 Familien in Hiror, dennoch wird es immer wieder von der Türkei angegriffen. Zuletzt war es Ende Januar zu Attacken auf das Dorf gekommen. Dabei wurde ein Großteil der Bienenvölker, die eine Hauptlebensgrundlage der Dorfbevölkerung darstellen, vernichtet.

Im Zuge der im April vergangenen Jahres eingeleiteten Besatzungsoffensive der Türkei, die den Namen „Operation Krallenblitz“ trägt, wurden mehrere Menschen aus dem Dorf durch Luft- und Artillerieangriffe verletzt. Anfang September war Hiror nach Angaben der Friedensinitiative „Christian Peacemaker Teams-Iraqi Kurdistan“ (CPT-IK) mit Chemiewaffen angegriffen worden, wobei Mitglieder einer örtlichen Familie verletzt wurden. Die kurdische Regionalregierung in Hewlêr (Erbil) ignoriert die Besatzungsbestrebungen des Erdoğan-Regimes. Auch gegen den tödlichen Luftschlag letzten Monat auf die Gemeinde Şîladizê mit einem toten Zivilisten gab es Richtung Ankara keinerlei Proteste.