Türkische Armee bombardiert Hiror

Die türkische Armee hat zum wiederholten Mal das Dorf Hiror in Südkurdistan bombardiert. Dabei verbrannte ein Großteil der Bienenvölker, die eine Hauptlebensgrundlage der Dorfbevölkerung darstellen.

Die türkische Armee setzt ihre völkerrechtswidrigen Angriffe in Südkurdistan fort. Seit dem frühen Morgen kommt es zu Luft- und Artillerieangriffen in Teilen von Zap und Metîna. Betroffen von dem kriegerischen Vorgehen der Türkei ist zum wiederholten Mal auch die Ortschaft Hiror. Dort verbrannte durch Bombardierungen ein großer Teil der Bienenvölker. Die Bienenhaltung stellt eine Hauptlebensgrundlage der Dorfbevölkerung von Hiror dar.

Wie Handyaufnahmen eines Bewohners zeigen, stehen die Bienenstöcke, die derzeit in Wintertrauen überwintern, mitten im Dorf in unmittelbarer Nähe zu Wohnhäusern. Im Hintergrund des Videos ist die Stimme des Bienenzüchters zu hören. Er beklagt sich über die permanenten Angriffe des türkischen Nato-Partners in der Region. „So sieht unsere Situation mit dem türkischen Staat aus. Wir fordern unsere Regierung auf, eine Lösung für uns zu finden.“ In Bezug auf den seit Jahren gleichlautenden Vorwand der türkischen Führung in Ankara für Bombardierungen im Nachbarland, lediglich gegen die PKK-Präsenz vorzugehen, äußert der Bewohner: „Weder die PKK noch sonst eine Kraft hält sich in unserem Dorf auf.“

Das Dorf Hiror

Das Dorf Hiror liegt in Metîna und befindet sich etwa neunzig Kilometer nördlich von Dihok, der Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernements, das von der PDK kontrolliert wird. Die Ortschaft wird immer wieder zum Ziel von türkischen Angriffen, vor allem in den Sommermonaten. Im Zuge der im April eingeleiteten Besatzungsoffensive der Türkei, die den Namen „Operation Krallenblitz“ trägt, wurden mehrere Menschen aus dem Dorf durch Luft- und Artillerieangriffe verletzt. Anfang September war Hiror nach Angaben der Friedensinitiative „Christian Peacemaker Teams-Iraqi Kurdistan“ (CPT-IK) mit Chemiewaffen angegriffen worden, wobei Mitglieder einer örtlichen Familie verletzt wurden. Die kurdische Regionalregierung in Hewlêr (Erbil) ignoriert die Besatzungsbestrebungen des Erdoğan-Regimes.