Türkische Luftangriffe auf Dörfer bei Amêdî

Die türkische Luftwaffe bombardiert Dörfer nahe der südkurdischen Kleinstadt Amêdî.

Die türkische Luftwaffe hat Dörfer nahe der Kleinstadt Amêdî in der Kurdistan-Region Irak (KRI) bombardiert. Wie die in Silêmanî ansässige Nachrichtenagentur RojNews meldet, waren die Ortschaften Sergelê, Sêgiri und Guherz von der Angriffswelle betroffen. Die Dörfer liegen in der Nihêl-Region in der Umgebung des Metîna-Massivs. Verlässliche Angaben zum Ausmaß der Bombardierungen lagen zunächst nicht vor. Da Kampfjets noch immer über dem Massiv kreisten, sei es nicht möglich, das Gebiet zu betreten, hieß es.

Die Dörfer rund um den Metîna-Berg sind dicht besiedelt, die Bevölkerung lebt von der Viehzucht und Landwirtschaft. Dennoch kommt es dort und in anderen Regionen des südlichen Kurdistans so gut wie täglich zu Angriffen der Türkei. Ankara betreibt mit Luftterror gegen die Bevölkerung eine gezielte Vertreibungspolitik – insbesondere durch die gezielte Zerstörung der zivilen Infrastruktur. Dabei werden Todesopfer willkürlich in Kauf genommen. Ziel ist es, die Guerilla zu vertreiben und Territorien der KRI zu besetzen.

Allein im April hat die türkische Armee laut einem Bericht der Volksverteidigungskräfte (HPG) über tausend Luft- und Bodenangriffe auf die von der Guerilla kontrollierten Medya-Verteidigungsgebiete durchgeführt. Zum Einsatz kamen auch verbotene Kampfmittel. Am Dienstag wurde auf das ezidische Hauptsiedlungsgebiet Şengal ein Drohnenangriff verübt. Der Kampfbomber der türkischen Armee hatte in der Kleinstadt Xanesor auf ein Haus gezielt, das sich noch im Bau befindet. Menschen wurden nicht verletzt, der Angriff führte jedoch zu Sachschaden.