Tränengas und Gummigeschosse bei Antiregierungsprotesten in Ranya

Im südkurdischen Ranya ist erneut eine Demonstration gegen die politische Elite, Misswirtschaft und Korruption von Sicherheitskräften angegriffen worden. Es ist zu mehreren Festnahmen gekommen.

In der südkurdischen Stadt Ranya im Nordwesten von Silêmanî ist eine Demonstration gegen die Regierung von Sicherheitskräften gewaltsam aufgelöst worden. Die Protestierenden wurden mit Tränengas und Gummigeschossen angegriffen. Mehrere Personen wurden festgenommen, die genaue Anzahl war zunächst unklar.

Auf dem Marktplatz im Zentrum von Ranya kommt es bereits den zweiten Tag infolge zu Protesten gegen die politische Elite in Hewlêr (Erbil), der Misswirtschaft und Korruption vorgeworfen werden. Auch die hohe Arbeitslosigkeit in einer der erdölreichsten Regionen der Welt und die steigenden Lebenshaltungskosten treiben die Menschen auf die Straße. Aufgerufen zu den Protesten hatte die „Bewegung Neue Generation“ (Tevgera Nifşê Nû). Sie fordert den Rücktritt der Regierung von Ministerprärsident Mesrûr Barzanî (PDK). Auch in anderen Städten fanden Demonstrationen statt.

Bei den Protesten am Mittwoch war es ebenfalls zu massiver Gewalt gegen die Demonstrierenden in Ranya gekommen. Dabei erlitt der 1989 geborene Journalist Hûner Resûl (Hunar Rasool) von Gali Kurdistan TV einen tödlichen Herzinfarkt. Resûl war verheiratet und Vater einer Tochter.