Tote bei türkischem Luftangriff auf Südkurdistan -UPDATE

Türkische Kampfflugzeuge haben die Ortschaft Kuna Masî im Gouvernement Silêmanî bombardiert. Nach ersten Informationen sollen drei Zivilisten ums Leben gekommen sein. Weitere Menschen wurden verletzt.

Bei einem türkischen Luftangriff auf die Ortschaft Kuna Masî im südkurdischen Gouvernement Silêmanî (Sulaimaniyya) sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Weitere Menschen wurden verletzt, unter ihnen auch Kinder. Unbestätigten Angaben zufolge soll es auch einen dritten Toten geben.

Wie es vor Ort heißt, wurde neben einem fahrenden Fahrzeug auch ein kleines Geschäft einer einheimischen Familie am Straßenrand bombardiert. Unter mindestens acht Verletzten -fünf davon Angehörige der selben Familie- erlitten zwei Kinder schwerste Verletzungen, nähere Angaben über ihren Zustand liegen noch nicht vor. Eine Frau, die sich im Geschäft aufhielt, verlor beide Beine. Um wen es sich bei den getöteten Fahrzeuginsassen handelt, ist unklar.

Auch ein in der Nähe liegender und bei der Bevölkerung beliebter Picknickplatz an einem See ist von türkischen Kampfjets bombardiert worden. Nach Informationen von NRT TV ereigneten sich die Bombardierungen am späten Donnerstagnachmittag. Kuna Masî liegt rund 30 Kilometer nördlich der Stadt Silêmanî.

Ein ANF-Reporter ist vor Ort.

Die kurdische Nachrichtenagentur RojNews meldet unterdessen türkische Luftaktivitäten über Wertê, Balekayetî und dem Gefallenenfriedhof im Qendîl-Gebirge. Kampfbomber würden im Tiefflug  die Regionen überfliegen. Zuvor sollen Gipfel in den Gegenden um Sinin, Bêgkim und Lolan sowie die Dörfer Xelîfan und Gerwû Zirar von Kampfjets angegriffen worden sein. Nähere Angaben zum Ausmaß der Bombardements liegen im Moment noch nicht vor. Die Region Balekayetî war vor neun Tagen zeitgleich von der türkischen und iranischen Armee bombardiert worden.