Südkurdistan: Konkrete Forderungen zur Verteidigung von Rojava

Die Proteste in Südkurdistan gegen die mit islamistischen Söldnern geführte Operation der türkischen Armee in Nordsyrien weiten sich aus.

In Südkurdistan weitet sich der Protest gegen den türkischen Angriff auf Rojava und Nordostsyrien aus. In Silêmanî, Hewlêr, Kelar-Germiyan, Şêladizê, Qaladizê und Sengaser sind Tausende Menschen auf die Straßen gegangen, um sich mit Rojava zu solidarisieren und die Einstellung der mit islamistischen Söldnern geführten Operation der türkischen Armee zu fordern.

Im Namen der „Patriotischen Front gegen die Besatzung“ forderte Mela Taha Europa dazu auf, seiner ethischen Verantwortung nachzukommen: „Rojava, das jetzt von der Türkei angegriffen wird, hat eine Vorreiterrolle im Kampf gegen den IS gespielt. Tausende Menschen sind in diesem Kampf gefallen. Die UN, EU, USA und Russland müssen aus ethischen Gründen handeln.“

Vier Forderungen an die kurdische und weltweite Öffentlichkeit

Die Anti-Besatzungs-Front formuliert vier Forderungen an die kurdische und die Weltöffentlichkeit:

„Die Kurden müssen eine Einheit bilden, um Rojava zu verteidigen. Wir fordern von allen Menschen in Kurdistan, sich gegen die türkische Besatzung zu stellen. Die UN müssen eine Entscheidung zum Schutz der Demokratischen Föderation Nord- und Ostsyrien treffen. Weiterhin fordern wir die Gründung eines internationalen Gerichtshofs zur Verurteilung der von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) gefangengehaltenen IS-Mitglieder.“

Proteste in Şîladizê

Besonders aufgebracht verliefen die Proteste in Şîladizê, wo Anfang des Jahres eine türkische Militärbasis von der Bevölkerung gestürmt worden war. Die Menschen strömten in den gestrigen Abendstunden auf die Straßen der Kreisstadt und protestierten gegen die Besatzungsangriffe der Türkei. Die Sicherheitskräfte versuchten vergeblich, die Menschenmenge aufzuhalten, um ähnliche Vorfälle wie im letzten Jahr zu unterbinden. Nach einer Kundgebung in der Innenstadt löste sich die Menschenmenge wieder auf.

Bei den Protesten in Südkurdistan äußerten Tausende vor allem junge Menschen die Bereitschaft, für die Verteidigung von Rojava zu kämpfen.