Silopiya wird nach Zwangsverwaltung wiederaufgebaut

Die Bevölkerung der nordkurdischen Stadt Silopiya ist froh, die Zwangsverwaltung abgeschüttelt zu haben. Trotz der von ihr hinterlassenen Zerstörung sind die Menschen entschlossen, die Stadt wiederaufzubauen.

Mit den Kommunalwahlen am 31. März wurde die Zeit des Zwangsverwalters in Silopiya (Silopi) beendet. Eingesetzt durch ein Ausnahmezustandsdekret wurde der Beamte des Erdoğan-Regimes von der Bevölkerung abgewählt. An seine Stelle trat eine Stadtverwaltung geleitet von den Ko-Bürgermeister*innen Süleyman Şavluk und Adalet Fidan von der Demokratischen Partei der Völker (HDP). Die neue Stadtverwaltung nahm ihre Arbeit sofort auf, allerdings hat der Zwangsverwalter einen Schuldenberg von 133 Millionen Euro hinterlassen. Trotz immenser Ausgaben hatte die Bevölkerung keinerlei Dienstleistungen erhalten. Viele Menschen in Silopiya sind dennoch davon überzeugt, dass die Schwierigkeiten nun überwunden werden.

Siyajin Burofek wohnt in Silopiya. Gegenüber ANF erklärte sie: „Wir haben es alle mitbekommen, der Zwangsverwalter hatte als erste Handlung die Frauenorganisationen und den Frauenbereich angegriffen.“ Sie betonte, dass auf die Frauen von Silopiya und auf die Stadtverwaltung viel Arbeit für den Aufbau dieser Bereiche zukomme und erwartet eine Ausweitung der Frauenbereiche im kulturellen, ökonomischen und sozialen Sektor. Sie hat keine Zweifel, dass die Stadtverwaltung dies umsetzen werde, sie müsse aber sofort damit beginnen, betont Burofek.

Gegen Prostitution und Drogenhandel

Abdüsselam Gülgen berichtet, wie die Zwangsverwaltung den gesamten Jugendbereich aufgelöst hat. Die neue Stadtverwaltung habe nun sofort eine Jugendkommission eingerichtet. Er wies auf die Probleme mit Prostitution und Drogenkonsum in der Stadt hin und sagte: „Diesen Tatsachen können wir nur durch mehr soziale und kulturelle Arbeit begegnen. Es könnte ein Jugendzentrum, das in diesem Bereich arbeitet, eröffnet werden. Wir haben unsere Forderung an die Stadtverwaltung weitergegeben. Sie fanden sie sehr wichtig und erklärten, in kürzester Zeit etwas in diesem Bereich zu unternehmen. Das hat uns sehr gefreut.“

Probleme bei Wasserversorgung und Straßenbau

Eines der größten Probleme von Silopiya ist die Wasserversorgung und der Straßenbau. Kazım Direkçi aus Silopiya erläutert, dass die Straßen sich im Sommer in staubige Pisten verwandeln, im Winter verschlammen sie regelrecht. „Die Arbeit an den Straßen hat begonnen“, betont er erfreut, „aber es reicht nicht aus. Im Moment werden die Hauptstraßen saniert. Wir wollen, dass die anderen Straßen auch noch vor dem Winter in Ordnung gebracht werden. Der Stadtverwaltung wurde eine regelrechte Verwüstung hinterlassen. Was auch immer gegen diese Schwierigkeiten und Einschränkungen getan wird, es ist für uns sehr wertvoll. Wir sind bereit, unseren Ko-Bürgermeister*innen die Hand zu reichen und unsere Stadt wiederaufzubauen.“