Siebzigminütige Videodokumentation von Zap-Operation veröffentlicht

Gerîla TV hat eine siebzigminütige Videodokumentation der revolutionären Guerillaoperation vom 12. Januar im Widerstandsgebiet Girê Amêdî in Südkurdistan veröffentlicht.

Das Onlineportal Gerîla TV hat eine siebzigminütige Videodokumentation der revolutionären Guerillaoperation vom 12. Januar im Widerstandsgebiet Girê Amêdî in der westlichen Zap-Region veröffentlicht. Bereits eine Woche nach der Operation hatte Gerîla TV einen Ausschnitt gezeigt, heute wurde eine ausführliche Darstellung öffentlich gemacht. Bei der nach dem im Dezember gefallenen Kämpfer Helmet aus Dêreluk benannten Operation sind nach Angaben der Volksverteidigungskräfte (HPG) 61 Soldaten der türkischen Armee getötet worden. Die Guerillakämpfer Serxwebûn und Rizgar sind bei der Aktion gefallen.


Die türkische Regierung und die von ihr gesteuerten Medien hatten das wahre Ausmaß der Operation verschleiert und die hohen Verluste der Armee verheimlicht. Gleichzeitig wurde über eine hohe Anzahl getöteter Guerillakämpfer:innen berichtet, was nach HPG-Angaben nicht der Wahrheit entspreche. „Während der revolutionären Operation und den folgenden Tagen sind unsere Weggefährten Serxwebûn und Rizgar im mutigen Kampf gefallen. Darüber hinaus haben wir keine Verluste erlitten. Die Angaben des faschistischen AKP/MHP-Regimes und der türkischen Armee sind vollständig erlogen“, teilten die HPG am 14. Januar mit.

Den Feind mit eigenen Waffen angegriffen“

Zum Ablauf des am 12. Januar um 17.10 Uhr im Widerstandsgebiet Girê Amêdî in der westlichen Zap-Region gestarteten Angriffs hatte die HPG-Pressestelle mitgeteilt, dass die Guerilla im ersten Schritt von der türkischen Armee getroffene Schutzmaßnahmen wie Sprengfallen, Militärtechnik und Stacheldraht unschädlich gemacht hat und alle Besatzer in dem Gebiet gleichzeitig mit schweren, halbautomatischen und leichten Waffen angegriffen wurden. In den infiltrierten Stellungen der Besatzungstruppen seien die Leichen von zwanzig Soldaten zu Dokumentationszwecken fotografiert worden, zudem habe die Guerilla vier Kisten mit Handgranaten und einen Granatwerfer beschlagnahmt und „den Feind mit seinen eigenen Waffen“ angegriffen, so die HPG. Der Tod von 61 Soldaten sei sicher festgestellt worden, vier weitere seien verwundet worden. Die HPG gehen davon aus, dass bei dem gezielten Beschuss von Armeezelten weitere Soldaten ums Leben gekommen sind, die genaue Anzahl habe jedoch nicht geklärt werden können.

Beschlagnahmte und zerstörte Armeeausrüstung

Den Angaben zufolge wurden sechs Lagerplätze, drei Container, elf Stellungen, zwei Logistikstellen, ein Munitionslager, eine Funkanlage, ein Generator, ein Radarsystem, eine Überwachungskamera und eine Thermalkamera der türkischen Armee von der Guerilla angezündet und zerstört. Beschlagnahmt wurden diverse Waffen, Munition und militärische Ausrüstung, so etwa sieben MPT-55, zwei BKC, mehrere Granatwerfer, Ferngläser, Funkgeräte, Messer, Nebelbomben, schusssichere Westen und Militärkleidung.

Strategische Bedeutung des Widerstandsgebiets Girê Amêdî

Das strategisch wichtige Bergmassiv Girê Amêdî liegt im westlichen Abschnitt der Zap-Front, die seit vergangenem Sommer im Rahmen einer neuerlichen Besatzungsoperation des türkischen Staates wieder im Fokus des Kriegsgeschehens in Südkurdistan ist. Es handelt sich um eines jener Guerillagebiete in der Region, aus denen sich die Invasionstruppen des NATO-Staates Türkei Ende 2022 fluchtartig zurückgezogen hatten.