HPG: Mindestens 61 Besatzer im Zap getötet

In der Zap-Region in Südkurdistan sind nach HPG-Angaben mindestens 61 Soldaten der türkischen Besatzungstruppen getötet worden, zwei Guerillakämpfer sind gefallen.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat Informationen über die am Freitag in der Zap-Region im Süden Kurdistans eingeleitete Guerillaoperation gegen die türkischen Besatzungstruppen veröffentlicht. Demnach sind mindestens 61 Soldaten getötet worden, die Guerillakämpfer Serxwebûn und Rizgar sind gefallen. Genaue Angaben zu ihrer Identität sollen zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden. Die Guerillaoperation ist nach dem im Dezember gefallenen Kämpfer Helmet aus Dêreluk benannt und hat das „faschistische AKP/MHP-Regime erschüttert“, so die HPG.

Türkische Regierung verschleiert Ausmaß des Krieges

Die HPG weisen darauf hin, dass die türkische Regierung und die von ihr gesteuerten Medien das wahre Ausmaß des Krieges verschleiern und die hohen Verluste der Armee verheimlicht werden. Gleichzeitig werde über eine hohe Anzahl getöteter Guerillakämpfer:innen berichtet, was nicht der Wahrheit entspreche: „Während der revolutionären Operation und den folgenden Tagen sind unsere Weggefährten Serxwebûn und Rizgar im mutigen Kampf gefallen. Darüber hinaus haben wir keine Verluste erlitten. Die Angaben des faschistischen AKP/MHP-Regimes und der türkischen Armee sind vollständig erlogen.“

Den Feind mit eigenen Waffen angegriffen“

Zum Ablauf des am 12. Januar um 17.10 Uhr im Widerstandsgebiet Girê Amêdî in der westlichen Zap-Region gestarteten Angriffs teilt die HPG-Pressestelle mit, dass die Guerilla im ersten Schritt von der türkischen Armee getroffene Schutzmaßnahmen wie Sprengfallen, Militärtechnik und Stacheldraht unschädlich gemacht hat und alle Besatzer in dem Gebiet gleichzeitig mit schweren, halbautomatischen und leichten Waffen angegriffen wurden. In den infiltrierten Stellungen der Besatzungstruppen seien die Leichen von zwanzig Soldaten zu Dokumentationszwecken fotografiert worden, zudem habe die Guerilla vier Kisten mit Handgranaten und einen Granatwerfer beschlagnahmt und „den Feind mit seinen eigenen Waffen“ angegriffen, so die HPG. Der Tod von 61 Soldaten sei sicher festgestellt worden, vier weitere seien verwundet worden. Die HPG gehen davon aus, dass bei dem gezielten Beschuss von Armeezelten weitere Soldaten ums Leben gekommen sind, die genaue Anzahl habe jedoch nicht geklärt werden können.

Beschlagnahmte und zerstörte Armeeausrüstung

Den Angaben zufolge wurden sechs Lagerplätze, drei Container, elf Stellungen, zwei Logistikstellen, ein Munitionslager, eine Funkanlage, ein Generator, ein Radarsystem, eine Überwachungskamera und eine Thermalkamera der türkischen Armee von der Guerilla angezündet und zerstört. Beschlagnahmt wurden diverse Waffen, Munition und militärische Ausrüstung, so etwa sieben MPT-55, zwei BKC, mehrere Granatwerfer, Ferngläser, Funkgeräte, Messer, Nebelbomben, schusssichere Westen und Militärkleidung.

Weitere Guerillaaktionen im Zap

Am 13. Januar erfolgte ein weiterer Angriff mit leichten und halbautomatischen Waffen auf eine Einheit in dem Gebiet, dabei wurde ein Soldat getötet und eine Stellung zerstört. Eine Stellung im Şehîd-Îbrahîm-Gebiet in der Zap-Region wurde am selben Tag durch den Beschuss mit einer schweren Waffe beschädigt, die Aktion wurde von Kämpferinnen der YJA Star ausgeführt.

Angriffe der türkischen Armee

Die türkische Luftwaffe hat die Medya-Verteidigungsgebiete in den vergangenen beiden Tagen massiv bombardiert, die HPG berichten von insgesamt 23 Luftangriffen, die zu keinen Verlusten der Guerilla geführt haben. Bei den von Kampfjets bombardierten Orten handelte es sich demnach um Şiyê und Girê Zengil in Gare, Ava Lolanê, Xinêreya Jor und Sinînê in Xakurke, Girê Bahar in der westlichen Zap-Region, Bêşîlî und Serê Metîna in Metîna und Balayan und Boblîska in Qendîl. Die Regionen Zap, Metîna und Xakurke wurden zusätzlich mit Artilleriegeschützen angegriffen.