Polizeigewahrsam für Dorfbewohner in Licê verlängert

Der Polizeigewahrsam für mehrere Dorfbewohner aus Licê, die vergangene Woche nach einer luftunterstützen Militäroperation festgenommen wurden, ist um vier Tage verlängert worden. Die Betroffenen werden der PKK-Mitgliedschaft verdächtigt.

Der Polizeigewahrsam mehrerer kurdischer Dorfbewohner, die vergangene Woche in Licê festgenommen worden waren, ist auf Anordnung der Generalstaatsanwaltschaft um vier Tage verlängert worden. Die Betroffenen werden der PKK-Mitgliedschaft verdächtigt, die Hintergründe sind weiterhin nicht bekannt. Über die Ermittlungsakte wurde eine Geheimhaltungsverfügung verhängt.

Zu den Festnahmen war es am Donnerstag nach einer luftunterstützten Militäroperation in der Region in der Provinz Amed (tr. Diyarbakir) gekommen. Die Razzien fanden in den Dörfern Mizag (Kılıçlı), Xemzê (Bayırlı), Mexmedêlê, Melê (Yönlüce), Qurmik (Konuklu), Zengesor (Akçabudak) und Dizeynî (Yamaçlı) statt, insgesamt wurden dabei dreizehn Personen festgenommen. Am Samstag sind vier Dorfbewohner, darunter der 74-jährige Ramazan Aslan, nach der richterlichen Vernehmung auf freien Fuß gesetzt worden. Allerdings ordnete das Gericht Meldeauflagen an.

Unter den weiterhin im Polizeipräsidium festgehaltenen Personen befindet sich auch der Dorfvorsteher von Melê, Mekin Yalçın. Der Landkreis Licê wird bereits seit etwa vier Wochen von staatlichen Kräften terrorisiert. Vorangegangen war ein Gefecht mit der kurdischen Guerilla, bei dem ein Soldat getötet und drei weitere verletzt wurden. Seit Beginn der Repressionswelle sind 27 Menschen aus der Region in Untersuchungshaft genommen worden.