NPG veröffentlicht Jahresbilanz des Krieges

Das zentrale Hauptquartier der Volksverteidigungskräfte hat eine Jahresbilanz für den Krieg in den Medya-Verteidigungsgebieten veröffentlicht. Demnach wurden 2.833 türkische Soldaten getötet und 259 Guerillakämpfer:innen sind gefallen.

In den vergangen zwölf Monaten tobte der Krieg in den Medya-Verteidigungsgebieten auf höchster Intensität. Die türkische Armee versuchte immer wieder, die von der Guerilla geschützten Gebiete unter ihre Besatzung und Kontrolle zu bringen, und erlitt dabei schwere Verluste. Die Jahresbilanz des zentralen Hauptquartiers der Volksverteidigungskräfte (NPG) zeigt das gravierende Ausmaß der Auseinandersetzungen. Demnach wurden 2.833 türkische Soldaten getötet und 259 Guerillakämpfer:innen sind gefallen. Da die türkische Armee mit konventionellen Mitteln gegen die Guerilla, die in mobilen Einheiten und mit Kriegstunnelsystemen die Region verteidigt, keinen Erfolg hat, greift sie immer wieder zu verbotenen Kampfmitteln, insbesondere chemischen Waffen. Das NPG spricht von 3.730 Angriffen mit chemischen und anderen unkonventionellen Waffen. Seit dem Erdbeben am 6. Februar befindet sich die Guerilla in einer Feuerpause, die für die kommenden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen am 14. Mai verlängert wurde. Die türkischen Angriffe reißen dennoch nicht ab.

Die Erklärung des NPG zur Jahresbilanz lautet: „Als das faschistische AKP/MHP-Regime ab 2015 erkannt hatte, dass es politisch besiegt war und sich nicht länger an der Macht halten konnte, entschied es sich für eine Politik des Krieges. Auf dieser Grundlage wurden insbesondere das kurdische Volk, die Freiheitsbewegung Kurdistans und alle Bevölkerungsgruppen in der Türkei, die nicht für den Faschismus sind, zum Ziel des AKP/MHP-Regimes. Das Regime startete unerbittliche Angriffe. Dieser Krieg begann mit der absoluten Isolation und der psychologischen Folter gegen Rêber Apo [Abdullah Öcalan] auf Imralı und wurde Schritt für Schritt auf alle Teile der Gesellschaft ausgeweitet. Doch wie sehr das faschistische Regime auch angriff, es konnte die Widerstandshaltung Rêber Apos, des kurdischen Volkes, seiner Freund:innen und seiner Freiheitsbewegung nicht brechen und sein Ziel nicht erreichen.

Das faschistische AKP/MHP-Regime sammelte daher seine Kräfte und startete mit Unterstützung der internationalen Hegemonialmächte und kurdischer Kollaborateure einen neuen Angriff, um die Medya-Verteidigungsgebiete zu besetzen. Dieser Angriff begann am 24. April 2021 und richtete sich gegen Avaşîn, Zap und Metîna. Die Freiheitsguerilla Kurdistans leistete historischen Widerstand und verhinderte, dass das AKP/MHP-Regime seine Vorhaben umsetzen konnte. Mit der Besetzung der Medya-Verteidigungsgebiete plante das faschistische Regime, die Freiheitsbewegung Kurdistans entscheidend zu schwächen, die Grenzen von Misak-ı Milli [des osmanischen Nationalpakts] durch die Besetzung neuer Gebiete, insbesondere von Südkurdistan, Şengal und Westkurdistan (Rojava), zu vervollständigen und seine Macht durch einen solchen militärischen Sieg bei den vorgezogenen Wahlen in der Türkei wieder zu konsolidieren.

Im Jahr 2021 ist ihm das jedoch nicht gelungen. Das AKP/MHP-Spezialkriegsregime versuchte daraufhin, seinen Plan im Jahr 2022 auf der Grundlage des gleichen Konzepts durch den Einsatz von chemischen Waffen und unkonventionellen Bomben gegen die kurdische Freiheitsguerilla zu verwirklichen. Das faschistische Regime hat offene und verdeckte Unterstützung von Gladio und kollaborierenden, verräterischen lokalen Elementen erhalten, damit über seine Kriegsverbrechen Stillschweigen bewahrt wird. Auf dieser Basis startete das Regime am 14. April 2022 eine weitere Invasionsoperation gegen Zap, Avaşîn und Metîna. Die Invasion begann mit umfangreichen und intensiven Luftangriffen und wurde am 17. April 2022 mit einem Vorstoß am Boden und dem Versuch der Landung von Truppen aus der Luft fortgesetzt. Diese Invasionsoperation sollte binnen weniger Wochen zu Ergebnissen führen und beruhte im Wesentlichen auf dem Konzept des rücksichtslosen Einsatzes von chemischen Waffen, verbotenen Bomben, modernster Kriegstechnologie und schweren Bombardierungen. Jedoch leistete die Freiheitsguerilla im Jahr 2022 durch ihre apoistische Opferbereitschaft in Zap, Avaşîn und Metîna einen epischen Widerstand und stoppte und vereitelte die Invasion, indem sie ihre Stellungen und ihre Existenz gegen alle unmenschlichen, kriegsverbrecherischen Angriffe behauptete. Infolgedessen musste sich die türkische Armee Ende 2022 aus einigen Gebieten zurückziehen.

Alle haben genug von diesem faschistischen Regime“

Diese Zeit des Krieges und der unmenschlichen Angriffe wurde durch die Entscheidung von Tayyip Erdoğan und Devlet Bahçeli, ihr faschistisches Regime für eine weitere Amtszeit an der Macht zu halten, eingeleitet. Für diesen Krieg wurden alle Mittel der Völker der Türkei und des Staates mobilisiert. Das faschistische Regime hat versucht, sich auf Kosten des Blutes der Bevölkerung politische Vorteile zu verschaffen, indem es das Weiterbestehen seiner eigenen Macht mit dem Weiterbestehen der gesamten Türkei gleichsetzte und alle dazu zwang, diesen Krieg zu unterstützen. Doch von Tag zu Tag wurde die schmutzige Kriegspolitik des faschistischen Regimes mehr und mehr offensichtlich, die von ihm begangenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit wurden dokumentiert, und es wurde enthüllt, dass es die Türkei ins Unglück gestürzt und an den Rand des Zusammenbruchs gebracht hat. Mit dem Eintritt der Türkei in den Wahlprozess ist nun völlig klar geworden, dass die Führer dieses Spezialkrieges, wie Tayyip Erdoğan, Devlet Bahçeli, Hulusi Akar und Süleyman Soylu, diesen Krieg um der politischen Profite willen führen und versuchen, ihre Macht und ihre Interessen zu sichern, indem sie das Blut von Guerillakämpfer:innen und Soldaten vergießen, dass sie aber, wenn sie keinen Erfolg haben, allein versuchen werden, sich selbst zu retten. Alle haben genug von diesem faschistischen Regime, das den Völkern der Türkei nur Tränen bringt. Die Unterstützung für das Regime ist deutlich zurückgegangen.

Bilanz des pausenlosen Krieges“

Zweifellos war es nicht einfach, die Invasionsangriffe zu stoppen und den zahllosen Angriffen, einschließlich der chemischen Waffen und der verbotenen Bomben, zu widerstehen und ein solches historisches Ergebnis zu erzielen. Die Freiheitsguerilla Kurdistans, die durch die Aufklärung im Bewusstsein der apoistischen Philosophie einen aufopferungsvollen Geist und einen unbeugsamen Willen erlangt hat, widerstand den Angriffen der Jahre 2021 und 2022 auf heroische Art und Weise. Mit dem Beginn der Winterzeit 2022 haben die Angriffe der türkischen Armee teilweise nachgelassen und die Armee musste sich aus einigen Orten zurückziehen, aber bis heute dauern die Angriffe östlich und westlich des Zap an. Während des einjährigen Krieges sind 259 unserer Genoss:innen in den Medya-Verteidigungsgebieten gefallen.

2.833 Angreifer, Mitglieder der Invasionstruppen, wurden getötet und 387 wurden verwundet. Während die Medya-Verteidigungsgebiete zehntausende Male von Panzern, Haubitzen, Mörsern und anderen schweren Waffen beschossen wurden, flogen Kampfflugzeuge 4.233 und Kampfhubschrauber 5.628 Angriffe. Unsere Widerstandspositionen wurden 3.730 Mal mit unkonventionellen Bomben und chemischen Waffen angegriffen. Das faschistische AKP/MHP-Regime beging schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die Ein-Jahres-Bilanz des Krieges, der am 14. April 2022 begann und trotz der von unserer Bewegung vor zwei Monaten erklärten Einstellung der Aktionen ununterbrochen bis zum 14. April 2023 andauerte, sieht wie folgt aus:

Angriffe der türkischen Armee mit Chemiewaffen und unkonventionellen Bomben: 3.730
Angriffe mit Kampfflugzeugen: 4.233
Angriffe mit Kampfhubschraubern: 5.628
Getötete feindliche Soldaten: 2.833
Verletzte feindliche Soldaten: 387