Newroz pîroz be, Kemal Kurkut
Vor vier Jahren wurde der kurdische Student Kemal Kurkut am Rande der Newroz-Feierlichkeiten in Amed von einem türkischen Polizisten erschossen. An seinem Todesort ist an den 23-Jährigen erinnert worden.
Vor vier Jahren wurde der kurdische Student Kemal Kurkut am Rande der Newroz-Feierlichkeiten in Amed von einem türkischen Polizisten erschossen. An seinem Todesort ist an den 23-Jährigen erinnert worden.
In Amed ist an Kemal Kurkut erinnert worden. Der kurdische Student wurde an Newroz 2017 am Rande der Feierlichkeiten von einem türkischen Polizisten erschossen. An seinem Todesort auf der nach der 2010 verstorbenen Journalistin und Schriftstellerin Evrim Alataş benannten Straße nahmen der HDP-Vorsitzende Mithat Sancar, die Lehrerin Başak Demirtaş, die Ehefrau des inhaftierten HDP-Politikers Selahattin Demirtaş ist, der Ko-Vorsitzende der HDP-Schwesterpartei DBP, Keskin Bayındır, die Parlamentsabgeordneten Imam Taşçıer, Dersim Dağ, Garo Paylan und Semra Güzel sowie weitere Menschen teil.
Kemal Kurkut war 23 Jahre alt, als er am 21. März 2017 am Rande der traditionellen Newroz-Feierlichkeiten in der kurdischen Widerstandshochburg Amed getötet wurde. Die Behörden behaupteten daraufhin, dass es sich bei dem Musik-Studenten um einen „Selbstmordattentäter“ gehandelt habe, der am Eingang des Festgeländes versucht haben soll, in eine Menschenmenge zu laufen. Bevor er diese habe erreichen können, sei er mit Schüssen der Polizei „gestoppt“ worden. Die tödliche Kugel traf den jungen Mann am Rücken in der Nähe des Herzens.
Zwei Tage später veröffentlichte die mittlerweile verbotene Nachrichtenagentur DIHA Bilder des Fotojournalisten Abdurrahman Gök, die einen anderen Hergang der Ereignisse belegten. Gök hatte acht Mal auf den Auslöser gedrückt und dokumentiert, dass es sich bei dem Tod von Kemal Kurkut um vorsätzlichen Mord handelte. Sein Mörder ist weiterhin im Dienst. Im November wurde er sogar freigesprochen. Derweil läuft gegen Gök ein Verfahren unter Terrorvorwürfen. Dem Journalisten drohen bis zu zwanzig Jahre Haftstrafe.
„Vor vier Jahren fiel genau an dieser Stelle der Körper eines jungen Mannes zu Boden. Er war mit Freude und Leidenschaft an diesen Ort gekommen, doch ihn durchdrangen Kugeln. Jeder hat diesen Mord gesehen“, sagte Mithat Sancar in einer bewegenden Rede. Die auf Kemal Kurkut abgefeuerten Kugeln galten dem Frieden, führte der Politiker weiter aus. „Sogar zum Abschied hatte er ein Lächeln im Gesicht. Dieses Lächeln ist in unserem Leben noch immer lebendig. Es ist unsere Pflicht, seine Sehnsüchte zu verwirklichen. Diejenigen, die ihn ermordet haben, sind von der Justiz nicht zur Rechenschaft gezogen worden. Mein Aufschrei richtet sich ein weiteres Mal gegen diese Ungerechtigkeit. Kemal, schlaf ruhig. Die Tage, von denen du träumst, werden kommen. Dafür sind wir da.“