Militäroperationen in Gever und Xîzan
Die türkische Armee führt Militäroperationen in den nordkurdischen Landkreisen Gever und Xîzan durch. Die Dorfbevölkerung wird terrorisiert, ein Hirte wurde gewaltsam ins Operationsgebiet verschleppt.
Die türkische Armee führt Militäroperationen in den nordkurdischen Landkreisen Gever und Xîzan durch. Die Dorfbevölkerung wird terrorisiert, ein Hirte wurde gewaltsam ins Operationsgebiet verschleppt.
Die türkische Armee hat am Montag eine Militäroperation in einem ländlichen Gebiet in Gever (tr. Yüksekova, Provinz Colemêrg/Hakkari) eingeleitet. In dem Gebiet liegen die Dörfer Tiloran’a Jêr, Tiloran’a Jor, Pagê, Mitirban, Meşkan, Mûşan, Kendalok und Wargenima. Auf die umliegenden Hochalmen Tajdîn, Sipêrêz, Omerê Dağı, Pagê und Topizava wurden Hunderte Soldaten mit Panzerwagen und Hubschraubern verlegt. Am Montagabend war vor allem aus Sipêrêz massiver Gefechtslärm zu hören. Laut Informationen aus der Region wurden auch viele sogenannte Dorfschützer in das Gebiet gebracht.
Hirte ins Operationsgebiet verschleppt
Menschen aus dem Dorf Tiloran wurden von Militärs aufgehalten, als sie ihre Schafe auf der Alm melken wollten. Die Soldaten teilten mit, dass der Zutritt zu den Weideflächen bis auf weiteres verboten ist. Ein Hirte soll aufgrund einer angeblichen Vorstrafe mit Gewalt in das Operationsgebiet gebracht worden sein. Ein weiterer Hirte, Şiyar Demir, sitzt offenbar im Operationsgebiet fest und ist nicht erreichbar. Besorgte Dorfbewohner:innen wurden von Militärs daran gehindert, die Hirten auf der Alm zu suchen. Den Angaben zufolge sind die Hirten von Soldaten misshandelt worden. Zudem sind Hunderte Schafe entlaufen und können nicht wieder zusammengetrieben werden.
Militäroperation in Xîzan
Auch in Xîzan (Hizan) in der Provinz Bedlîs (Bitlis) findet eine Militäroperation statt. Die Dörfer Xûlepûr und Kekulan wurden am 14. Juli für zunächst zwei Wochen zur Sondersicherheitszone erklärt. Seitdem wird das Gebiet ständig von Kampfhubschraubern bombardiert, an einigen Stellen sind Feuer ausgebrochen. Bestellte Felder wurden vom Militär beschädigt. In der Region sollen überall Überwachungskameras und Fotofallen installiert worden sein. Auch heute wird von heftigen Luftangriffen mit Hubschraubern in der Umgebung besiedelter Gebiete berichtet. Anwohner:innen teilten mit, dass sie unter Dauerbeschuss stehen und die Operation sich jetzt auf das Dorf Best konzentriert.