Die kurdische Guerilla setzt ihren Widerstand gegen die seit dem 20. Juli andauernde Besatzungsoperation der türkischen Armee in den Medya-Verteidigungsgebieten in Südkurdistan aktiv fort. In der Nacht zum Dienstag wurden rund um das Cûdî-Massiv im Zap zwei Sikorsky-Militärhubschrauber mindestens 19-mal unter Beschuss gesetzt und schwer beschädigt. Das geht aus einem Bericht zum Kriegsgeschehen in der Region hervor, der heute vom Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) veröffentlicht wurde. Die Maschinen hatten Luftlandetruppen an Bord, die Transportflüge wurden von massiven Luft- und Bodenangriffen der türkischen Armee auf den Girê Cûdî an der Westfront Şehîd Delîl begleitet. Infolge der Guerillaartillerie mussten die Hubschrauber beidrehen und das Gebiet verlassen.
Wie die HPG weiter mitteilen, wurden am Tag zuvor mindestens vier Angehörige der Besatzungstruppen bei verschiedenen Aktionen am Girê Cûdî getötet. Zunächst wurde ein Vormarschversuch durch den Einsatz schwerer Waffen gestoppt, anschließend nahmen Kämpferinnen der Verbände freier Frauen (YJA Star) eine sogenannte „Aufklärungsmission“ feindlicher Truppen ins Visier. Dabei wurden zwei Soldaten von einer mobilen Scharfschützeneinheit der autonomen Frauenguerilla erschossen, zudem konnten ein Videoüberwachungssystem des Militärs sowie ein Munitionslager vernichtet werden. Im weiteren Verlauf gab es eine neuerliche Sniper-Aktion mit einem weiteren Toten, die sich gegen Militärs richtete, die sich auf dem Cûdî-Hügel zu positionieren versuchten. Bei einem Angriff auf ein Armeezelt wurde ein Soldat getötet, ein weiterer verletzt.
Die HPG informieren zudem über eine Militäroperation, die am Montag in der nordkurdischen Provinz Colemêrg (tr. Hakkari) eingeleitet wurde. Das Operationsgebiet liegt demnach im Kreis Gever (Yüksekova) und konzentriert sich auf die Gebiete Pagê, Tilora und Tuçeyan. Weitere Informationen liegen noch nicht vor.
Angriffe der türkischen Armee
Zu den Angriffen der türkischen Armee berichten die HPG, dass die westliche Zap-Region gestern und heute mindestens elf Mal von Kampfflugzeugen bombardiert wurde. Weitere 17 Luftschläge erfassten die HPG im selben Zeitraum in Girê Amêdî und Girê Bahar im Zap sowie in Girê Hekarî in Metîna. Der Girê Cûdî wurde heute zudem 17-mal von Kampfhubschraubern attackiert. In Girê Ortê registrierten die HPG gestern einen Drohnenangriff. Alle von diesen Attacken betroffenen Gebiete sind darüber hinaus in den vergangenen 24 Stunden Dutzende Male mit Artilleriegeschossen bombardiert worden.