KNK wirbt in Südkurdistan für innerkurdische Einheit

Eine Abordnung des KNK führt in Südkurdistan Gespräche mit politischen Parteien, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Einzelpersonen, um die Einheit unter den Kurden zu stärken.

Auf der 19. Generalversammlung des Kurdistan Nationalkongress (KNK) in Amsterdam sind im Oktober Ahmet Karamuş und die Feyli-Kurdin Zainab Mord Sahrab zu neuen Ko-Vorsitzenden gewählt worden. Seit Anfang Dezember wirbt der KNK als Dachorganisation von 38 kurdischen Parteien und Organisationen in Südkurdistan für eine innerkurdische Einheit. Wie Ahmet Karamuş gegenüber ANF erklärte, haben bisher Gespräche mit knapp vierzig Parteien und zivilgesellschaftlichen Organisationen aus Süd- und Ostkurdistan stattgefunden. Die KNK-Abordnung unter Vorsitz von Karamuş führte außerdem Gespräche mit Einzelpersonen, insbesondere aus dem akademischen Bereich. Laut Karamuş sind viele dieser Treffen konstruktiv verlaufen. Nur eine Partei sei nicht zu einem Dialog bereit gewesen.

Fanatische Zerstörung kurdischer Errungenschaften

„Das Hauptziel der geführten Gespräche war die Stärkung einer innerkurdischen Einheit“, erläuterte der KNK-Vorsitzende, „Ein weiteres Thema war die Notwendigkeit einer gemeinsamen Haltung aller kurdischen Parteien gegen die Angriffe auf Kurdistan.“ Karamuş verwies auf die Besatzungsangriffe des türkischen Staates und protürkischer Dschihadisten auf Rojava und den damit angestrebten demografischen Wandel in Kurdistan. In den in Südkurdistan geführten Gesprächen sei es auch darum gegangen, dass die Türkei auf fanatische Weise alle kurdischen Errungenschaften zerstören will und zu diesem Zweck Islamisten des IS und der Al-Nusra-Front einsetzt.

Lediglich die Demokratische Partei Kurdistans (PDK) habe sich nicht auf ein Gespräch eingelassen, erklärte Karamuş. Eine Anfrage an den PDK-Vorsitzenden Mesut Barzani sei trotz dessen positiven Äußerungen zu Beginn der türkischen Invasion nicht beantwortet worden. Laut Ahmet Karamuş hat die PDK zwar zur Unterstützung Rojavas aufgerufen, lehnt jedoch Gespräche mit dem KNK ab.

Nicht nur auf politischer Ebene

Der KNK konzentriert sich bei seiner Arbeit nicht nur auf politische Parteien, sondern sucht auch den Dialog mit zivilgesellschaftlichen Einrichtungen und Einzelpersonen. „Eine kurdische Einigkeit kann nicht nur auf der politischen Ebene stattfinden. Alle gesellschaftlichen Gruppen müssen bei dieser Frage eingebunden werden“, sagte Ahmet Karamuş und verwies als positives Beispiel auf Intellektuelle und Künstler*innen, die sich für eine innerkurdische Einheit einsetzen.