KCK verurteilt politische Morde des türkischen Staates in Südkurdistan

Die KCK hat sich zu den tödlichen Anschlägen des türkischen Staates in Südkurdistan geäußert. In dieser Woche wurden in Şengal, Silêmanî und Kelar drei Menschen gezielt ermordet.

Der türkische Staat hat in dieser Woche drei tödliche Anschläge im Süden Kurdistans verübt. Am Donnerstag wurde der Ezide Sadun Mirza Ali in Şengal bei einem Drohnenangriff ermordet und der Arzt Sabri Toprak auf offener Straße in Silêmanî erschossen. Am Freitag wurde ein Gebäude der Tevgera Azadî in Kelar von einer türkischen Kampfdrohne bombardiert. Wie die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) heute in Behdînan mitteilte, ist dabei einer ihrer Kader getötet worden. Zur Identität des Toten erklärte der Exekutivrat der KCK, Şevger sei als Kader der Freiheitsbewegung seit 2022 in Südkurdistan politisch aktiv gewesen.

„Wir verurteilen diese vom türkischen Staat und seinen Kollaborateuren verübten Massaker aufs Schärfste und gedenken mit Respekt und Dankbarkeit derer, die bei den Angriffen ihr Leben verloren haben. Die Anschläge in Şengal, Silêmanî und Kelar fanden wie die vorangegangenen Angriffe im Rahmen des Völkermordes an den Kurd:innen statt. Der mörderische türkische Kolonialstaat will das kurdische Volk einschüchtern und zur Kapitulation zwingen, indem er führende Persönlichkeiten des Freiheitskampfes ins Visier nimmt“, so die Ko-Vorsitzenden des KCK-Exekutivrats. Dagegen müssten alle Stellung beziehen und sich wehren.

Die KCK weist in der Erklärung darauf hin, dass die Besatzungspläne des türkischen Staates für Südkurdistan eine neue Dimension angenommen haben. Die AKP/MHP-Regierung setze den irakischen Staat und die YNK unter Druck, um sie wie die PDK zur Kollaboration zu zwingen. Die jüngsten Angriffe seien gleichzeitig eine Drohgebärde gegenüber Bagdad und der YNK: „Nachdem der türkische Staat und die AKP/MHP-Regierung gegen den kurdischen Freiheitskampf gescheitert sind, wollen sie Ergebnisse durch eine Verschärfung des Konflikts in der Region erzielen.“ Mit dieser Haltung schade die türkische Regierung allen. Ihr Handeln basiere auf einer „kolonialistischen, rassistischen, nationalistischen und neo-osmanischen Mentalität“. Der türkische Staat versuche die Konflikte im Nahen Osten zu verschärfen und auszunutzen, um Macht über die Staaten der Region zu erlangen.

Gefallene der Revolution und der Demokratie

Zu den Todesopfern der letzten Anschläge teilte die KCK mit, dass Sadun Mirza Ali ein wertvoller Patriot des ezidischen Volkes gewesen sei. Seine Ermordung sei ein Angriff auf den freien Willen der ezidischen Gemeinschaft: „Der türkische Staat will den Völkermord an den Ezid:innen vollenden, den der IS nicht vollenden konnte. Alle Angriffe auf Şengal dienen diesem Zweck.“

Abdulkadir Sabri Toprak, der in Silêmanî erschossen wurde, habe die Türkei aufgrund des AKP/MHP-Faschismus verlassen müssen und in Südkurdistan als Arzt gearbeitet und gleichzeitig der Bevölkerung freiwillig große Dienste erwiesen. Toprak sei im Volksmund als Dr. Sabri bekannt gewesen und selbst Sohn eines Gefallenen: „Als Sabri noch ein kleiner Junge war, schloss sich sein Vater Rêzan dem kurdischen Freiheitskampf an und fiel Anfang der 1990er Jahre“.

„Heval Şevger, ein Kader unserer Bewegung, ist bei dem Angriff in Kelar gefallen. Er setzte seit 2022 seinen Kampf in Südkurdistan fort und war dort politisch aktiv“, so die KCK. Alle drei seien Gefallene der Revolution und der Demokratie.