Gespräch zwischen Barzanî und Erdoğan in Antalya

Der KRI-Präsident Neçirvan Barzanî ist in Antalya mit Erdoğan und dessen Außenminister Hakan Fidan zusammengetroffen. Der rege diplomatische Verkehr der letzten Wochen wird von einer militärischen und geheimdienstlichen Eskalation begleitet.

Der Präsident der Kurdistan-Region im Irak (KRI), Neçirvan Barzanî, und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan haben sich am Freitag auf dem 3. Diplomatie-Forum Antalya getroffen. An dem Gespräch nahm auch der türkische Außenminister Hakan Fidan teil.

Wie das Büro des KRI-Präsidenten mitteilte, wurde über die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Türkei, dem Irak und der Kurdistan-Region sowie über einen Ausbau der Zusammenarbeit gesprochen. Es habe ein Austausch über die politische Situation und die Sicherheitslage im Irak und in der Kurdistan-Region stattgefunden, dabei seien auch die „Terrorgefahr“ und weitere Interessen beider Seiten behandelt worden.

Militärische und geheimdienstliche Eskalation

Der rege diplomatische Verkehr zwischen türkischen Staatsvertretern und dem Barzanî-Clan in den letzten Wochen wird von einer militärischen und geheimdienstlichen Eskalation gegen die kurdische Freiheitsbewegung im Nordirak und in Nordsyrien begleitet. Die Türkei tötet jeden Tag gezielt Zivilist:innen in beiden Nachbarländern, so etwa am Donnerstag den ezidischen Chauffeur Sadun Mirza Ali in Şengal und den kurdischen Arzt Sabri Toprak in Silêmanî. In Nordsyrien sind am Mittwoch drei Angehörige der christlichen Sicherheitsbehörde Sutoro bei einem Drohnenangriff ums Leben gekommen. Die Barzanî-Familie kollaboriert offen mit dem türkischen Staat.

Antalya Diplomacy Forum

Das Antalya Diplomacy Forum (Antalya Diplomasi Forumu) ist eine mehrtägige internationale Konferenz unter der Schirmherrschaft von Erdoğan. Das Forum wurde 2020 von dem damaligen türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu ins Leben gerufen und soll zu einer internationalen Tagung ähnlich dem Weltwirtschaftsforum oder der Münchner Sicherheitskonferenz ausgebaut werden.