KCK: Den Kampf gegen Chemiewaffeneinsätze ausweiten
Die KCK begrüßt die breiten Proteste gegen die türkischen Chemiewaffeneinsätze in Kurdistan und ruft zur Ausweitung des Widerstands auf.
Die KCK begrüßt die breiten Proteste gegen die türkischen Chemiewaffeneinsätze in Kurdistan und ruft zur Ausweitung des Widerstands auf.
Insbesondere in Europa, aber auch in vielen anderen Regionen der Welt, finden Protestaktionen gegen die türkischen Chemiewaffeneinsätze gegen die Guerilla in Kurdistan statt. Die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) begrüßt diese Aktionen und ruft zur Ausweitung auf.
„Wir danken und beglückwünschen alle, die an den Protesten teilnehmen“
Die KCK erklärt: „Nach den jüngsten Erklärungen und Appellen des Guerillakommandos und unserer Bewegung in Bezug auf die türkischen Chemiewaffeneinsätze gegen die Guerilla wurden das patriotische Volk Kurdistans, seine internationalistischen Freund:innen, die Linke, die sozialistischen, revolutionären und demokratischen Kräfte und alle Menschen, die noch ein Gewissen haben, für dieses Thema sensibilisiert und haben viele verschiedene Proteste organisiert und so Stellung bezogen. Das Bewusstsein wurde insbesondere geweckt, nachdem das Guerillakommando mehrere Dokumente veröffentlicht hat, die den Einsatz von chemischen Waffen durch die türkische Besatzungsarmee belegen. Wir halten diese Proteste für sehr sinnvoll und wertvoll. Sie sind ein klarer Ausdruck der Menschenwürde und des Gewissens und ein Zeichen der Unterstützung für den gerechten Kampf des kurdischen Volkes um Existenz und Freiheit und gegen den Völkermord. Wir möchten daher allen unseren patriotischen Menschen und internationalen Freund:innen, die an diesen Aktionen teilgenommen oder sie unterstützt haben, unseren Dank aussprechen und sie zu ihrer Haltung beglückwünschen.
„Proteste stärken die Moral der Guerilla“
In Europa, insbesondere in Düsseldorf, Stockholm und Marseille, protestierten kürzlich Zehntausende Kurd:innen und ihre internationalistischen Freund:innen gegen den türkischen Staat und den Einsatz von Chemiewaffen durch seine Besatzungsarmee. Mit diesen Aktionen wurde ihr Widerstand deutlich zum Ausdruck gebracht. Das Schweigen aller europäischen Staaten, insbesondere Deutschlands, und der USA zu den Verbrechen gegen die Menschlichkeit des AKP/MHP-Faschismus und ihre Komplizenschaft hat bei den Völkern, Frauen, Internationalist:innen und Freund:innen des kurdischen Volkes in Europa große Wut ausgelöst. Diese Wut ist in spektakuläre Massenproteste umgeschlagen, welche die Moral der Guerilla und des kurdischen Volkes stärken. Wir möchten daher unser Volk, unsere Freund:innen weltweit, die Frauen, die Internationalist:innen und alle, die an den Protesten in Europa teilgenommen haben, für ihre wichtige Haltung grüßen und beglückwünschen. Die Proteste in Europa sind sehr sinnvoll und wertvoll. Sie sollten weiter verstärkt werden und müssen fortgesetzt werden, bis Maßnahmen gegen den türkischen Staat und seine Verbrechen vor den Augen der ganzen Welt ergriffen werden.
„Beistand für Guerilla oberstes menschliches Prinzip“
Unser Volk und seine Freund:innen in Kurdistan und in der Türkei, insbesondere in Silopiya, haben kürzlich ihren Zorn in Protesten zum Ausdruck gebracht. Die Demonstrationen in Silopiya und Istanbul waren sehr bedeutsam. Auch in Rojava, Şengal [Sinjar], Mexmûr und Südkurdistan hat unser Volk seine Wut gezeigt und gegen den völkermordenden türkischen Staat protestiert. Es ist das oberste Prinzip des Patriotismus und der Menschlichkeit, den Guerillakräften, die alles für die Freiheit Kurdistans und der Völker opfern, beizustehen. Das patriotische Volk Kurdistans hat nicht davor zurückgeschreckt, dem Freiheitskampf beizustehen, und dafür einen hohen Preis in Kauf genommen. Es hat seine Existenz durch den Kampf gegen den rassistischen, nationalistischen, völkermordenden, kolonialistischen und faschistischen Feind bewahrt. Auch heute nimmt es seinen Platz im Kampf ein, indem es die Guerilla stark unterstützt. Wir möchten das patriotische Volk Kurdistans aufrichtig zu seiner Haltung, unter allen Umständen auf der Freiheit zu bestehen, beglückwünschen. Wir rufen dazu auf, sich noch stärker an diesem Kampf um den Sieg zu beteiligen. Dieses Kampf beruht auf einer starken Mobilisierung.
„Niemand darf schweigen“
Der türkische Kolonialfaschismus hat eine Geschichte und Tradition von Massakern. In der Vergangenheit hat er alle Arten von Grausamkeiten, insbesondere chemische Waffen, gegen das kurdische Volk eingesetzt und zahlreiche Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen. Der türkische Staat und die türkische Besatzungsarmee begehen täglich solche Verbrechen. Niemand darf zu diesen Verbrechen gegen die Menschlichkeit des türkischen Staates schweigen. Alle müssen protestieren und handeln. Alle sollten wissen, dass das kurdische Volk diejenigen, die zu den Verbrechen des türkischen Staates schweigen, als Mitschuldige am Völkermord an den Kurden betrachtet. Niemand sollte sagen, dass er nicht mitschuldig ist, wenn er angesichts eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit schweigt. Denn schweigen heißt, zustimmen und mitschuldig sein. Vor allem Deutschland und andere europäische Staaten schweigen zu der faschistischen AKP/MHP-Regierung mit ihrer antikurdischen Politik und ihren Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Sie billigen die Verbrechen nicht nur durch ihr Schweigen, sondern unterstützen die faschistische AKP/MHP-Allianz auch aktiv. Der mörderische türkische Staat stützt sich auf die USA, die NATO und die europäischen Staaten, führt einen Völkermord am kurdischen Volk durch und begeht durch den Einsatz von Chemiewaffen Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
„PDK ist Komplizin des schmutzigen Kriegs“
Die Regierung Südkurdistans hat bisher geschwiegen und keinen Protest gegen die Invasion, den Völkermord und die Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch den türkischen Staat gezeigt. Die PDK hat sich damit zum Komplizen dieses schmutzigen Krieges gemacht. Das kurdische Parlament und die kurdische Verwaltung, in der viele Parteien vertreten sind, haben bisher keine einzige Stellungnahme abgegeben. Diese Situation kann von den Menschen in Kurdistan nicht akzeptiert werden. Wie können diejenigen, die keine Stellung gegen den mörderischen türkischen Staat, der das kurdische Volk vernichten will und chemische Waffen gegen die Freiheitsguerilla einsetzt, beziehen, sich auch nur in irgendeiner Weise mit kurdischer Identität in Verbindung bringen? Südkurdistan hat das Verbrechen von Helebce (Halabja) erlebt. Als in Helebce chemische Waffen eingesetzt wurden, haben alle patriotischen Kräfte Kurdistans stark und heftig reagiert und ihre Unterstützung für die Regierung von Südkurdistan gezeigt. Aber heute bezieht die Regierung von Südkurdistan keine Stellung. Sie reagiert überhaupt nicht und behandelt die Einsätze von Chemiewaffen gegen die Freiheitsguerilla Kurdistans, als ob sie nicht geschehen würden. Mit einer solchen Haltung kann man sich nicht als Kurde betrachten. Die Menschen in Kurdistan akzeptieren eine solche Haltung nicht. Die PDK stellt sich im Krieg gegen die Guerilla auf die Seite des türkischen Faschismus und unterstützt die türkische Armee. Das ist ganz klar und unser Volk sieht und weiß das. Auch die südkurdischen politischen Kräfte haben nicht die notwendige Haltung gegen den türkischen Besatzungsstaat und seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingenommen. Diese Haltung ist unvereinbar mit Patriotismus und mit kurdischer Identität. Alle Demokrat:innen und Patriot:innen, Intellektuelle, Künstler:innen und Schriftsteller:innen aus Südkurdistan, insbesondere die südkurdischen politischen Kräfte, müssen daher eine klarere Haltung einnehmen.
„Noch deutlicher Haltung beziehen“
Der türkische Faschismus setzt weiterhin täglich chemische Waffen ein und begeht damit Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Das Guerillakommando informiert die Öffentlichkeit durch tägliche Erklärungen. Deshalb muss die Bevölkerung in den vier Teilen Kurdistans und überall dort, wo sie sich befindet, noch deutlicher gegen den türkischen Staat Stellung beziehen und ihren Kampf weiter verstärken. Sie darf nicht aufhören, bis das faschistische AKP/MHP-Bündnis zerschlagen ist. Die internationalistischen Freund:innen des kurdischen Volkes sollten ebenfalls ihre bedeutsame Unterstützung verstärken. Unser Volk und unsere internationalistischen Freund:innen sollten wissen, dass das AKP/MHP-Bündnis ein faschistisches Gebilde ist, das die Kurdenfeindlichkeit auf die Spitze getrieben hat, und dass dieses Bündnis nur durch Kampf zerstört werden kann. Wir möchten alle zu ihren jüngsten Protesten gegen die Verbrechen des türkischen Staates gegen die Menschlichkeit beglückwünschen. Wir rufen alle dazu auf, von nun an eine noch stärkere Haltung zu beziehen und die Proteste fortzusetzen, bis unser Kampf – ein Ausdruck der Menschenwürde und des Gewissens – erfolgreich ist.