KCDK-E: Die Botschaft Zehntausender muss richtig verstanden werden

Der kurdische Europaverband KCDK-E bewertet die Demonstrationen am Samstag als großen Erfolg und fordert die internationalen Institutionen dazu auf, die Botschaft Zehntausender Menschen richtig zu verstehen.

Der Kongress der demokratischen Gemeinschaften aus Kurdistan in Europa (KCDK-E) hat sich zu den Protesten am Samstag gegen den Einsatz von chemischen Waffen durch die türkische Armee geäußert. Der Verband begrüßt die Beteiligung Zehntausender Menschen an den Demonstrationen in Europa als „Aufstand gegen den Völkermord“ und erklärt:

„In Düsseldorf, Marseille und vielen weiteren Städten haben Menschen aus Kurdistan und ihre Freundinnen und Freunde mit ihren Botschaften, Parolen und Reden bei den Demonstrationen am 12. November ihre Haltung und Entschlossenheit sehr deutlich gezeigt. Diese einhellige Botschaft Zehntausender Menschen muss verstanden werden.

Zehntausende haben erklärt, dass sie die Freiheitsguerilla, die gegen den Völkermord des türkischen Staates Widerstand leistet, als ihre Ehre und ihre Zukunft ansehen. Sie sind in dem Bewusstsein auf die Straßen geströmt, dass sich der Angriff auf die Guerilla gegen ganz Kurdistan und gegen uns alle richtet.

Zehntausende Menschen sagten: Der Widerstand der Freiheitsguerilla ist unser Widerstand. Wir sind in dem Kampf gegen den türkischen Staat, der den Widerstand des kurdischen Volkes trotz aller schmutzigen Methoden und des Einsatzes von Chemiewaffen nicht brechen kann, entschlossener und organisierter als jemals zuvor. Diesen Kampf für Freiheit und Gleichheit werden wir ununterbrochen fortsetzen, bis wir gewonnen haben.

Zehntausende sagten: Wir akzeptieren die Haltung der Kollaboration mit dem Feind nicht, mit der Eigeninteressen über die Interessen des kurdischen Volkes gestellt werden und die den Feind zu Massakern in Kurdistan ermutigt und befähigt. Wir wissen, dass der Widerstand dagegen eine nationale Aufgabe ist.

Als Kurdinnen und Kurden haben wir ein weiteres Mal gezeigt, dass wir mit einer nationalen Einheit und einem gemeinsamen Kampf über die Stärke und das Bewusstsein verfügen, einen eigenen Status zu bekommen. Wir haben erneut verdeutlicht, dass der Kampf des Volkes Kurdistans dieses Jahrhundert für die gesamte Region zu einem Jahrhundert der Freiheit machen kann und dass es die einzige ehrenhafte Haltung ist, sich hinter diesen Kampf zu stellen. Wir haben wiederholt, dass Kollaboration bedeutet, dem Feind zu dienen.

Mit den Demonstrationen ist die Botschaft der Menschen aus Kurdistan an die internationalen Institutionen und Mächte sehr offen und eindeutig vermittelt worden: Das Schweigen zu den Angriffen des türkischen Staates bedeutet eine Befürwortung und Unterstützung der Massaker in Kurdistan.

Insbesondere wurden die OPCW und andere internationale Institutionen dazu aufgefordert, angesichts der Chemiewaffeneinsätze gegen die Guerilla ihre Haltung aufzugeben, mit der sie ihren eigenen Existenzgrund verleugnen und die Werte der Menschheit mit Füßen treten. Die Demonstrant:innen haben erklärt, ihre demokratischen Aktivitäten ununterbrochen fortzusetzen, bis diese Institutionen ihre Aufgaben und ihre im internationalen Recht festgelegten Verpflichtungen erfüllen. Der Einsatz von Chemiewaffen muss vor Ort untersucht und unterbunden werden.

Diese Botschaft Zehntausender Menschen muss von allen Seiten richtig verstanden werden. Die Kurdistan-Politik muss revidiert werden, das Schweigen und die Unterstützung für die Massaker in Kurdistan müssen beendet werden.

Als KCDK-E danken wir allen, die sich an den eindrucksvollen Demonstrationen in Düsseldorf, Marseille, den anderen Ländern Europas sowie in Kanada und Australien beteiligt und für ihren Erfolg gesorgt haben: Den widerständigen und opferbereiten Kurdinnen und Kurden, unseren Freundinnen und Freunden, den kurdischen Organisationen in Europa, dem Bündnis ADGB, allen unseren Mitgliedsorganisationen sowie den Mitarbeiter:innen der Medien und der digitalen Medien.“