In Stockholm haben Kurdinnen und Kurden gegen die Chemiewaffenangriffe der türkischen Armee auf die Guerilla und die Haltung der schwedischen Regierung protestiert. Die Demonstrant:innen liefen mit PKK-Fahnen und Bildern der durch Giftgas getöteten Guerillakämpfer:innen durch die Innenstadt bis zum Norrmalmstorg-Platz und riefen dabei Parolen wie „Mörder Erdogan“ und „Es lebe die Guerilla“. An Passant:innen wurden Flugblätter verteilt, auf denen über den Einsatz von Chemiewaffen in Kurdistan informiert wurde.
Hemîd Amed vom skandinavisch-kurdischen Verband NCDK-S wies in einer Rede darauf hin, dass Schweden und Finnland die Kurd:innen der Türkei gegenüber zur Verhandlungsmasse gemacht haben, um ihren Beitritt zur NATO durchzusetzen. Amed kritisierte diesen schmutzigen Deal und sagte, dieser sei eine Schande für Schweden und stehe außerhalb des demokratischer Standards.
Nadya Salih, Ko-Vorsitzende des NCDK-S, ging in einer Rede auf die türkischen Kriegsverbrechen in Kurdistan ein und sagte: „Wir verurteilen die Politik des schwedischen Staats, der einen blutrünstigen Diktator wie Erdogan als guten Menschen und die Kurden als terroristisch einstuft. Die Kurdinnen und Kurden für die schwedischen Interessen zu opfern, ist falsch. Niemand kann die kurdische Revolution und die Revolution von Rojava ignorieren, und niemand hat das Recht, die Kurden für einen Deal mit einem Diktator zu benutzen.“
Der sozialistische Politiker Peter Widén (Socialistisk Politik Efolket) verurteilte die Machenschaften der europäischen Staaten der PKK gegenüber und betonte, dass das in Rojava aufgebaute System ein Vorbild für den gesamten Nahen Osten sei. Er wies darauf hin, dass in Rojava Tausende Kämpfer:innen der YPG/YPJ im Widerstand gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) gefallen sind, und dass Chemiewaffen verboten sind. Die Kurd:innen würden heute mit NATO-Unterstützung ermordet, so Widén.