KCD-Ratsmitglied Jiyan Taş als „Terroristin“ verurteilt

Die kurdische Aktivistin Jiyan Taş ist wegen Mitgliedschaft in einer Terrororganisation zu mehr als sechs Jahren Haft verurteilt worden. Taş wurde ihre Zugehörigkeit zum Rat des zivilgesellschaftlichen Zusammenschlusses KCD zur Last gelegt.

Die kurdische Aktivistin Jiyan Taş ist in der Türkei unter Terrorvorwürfen zu einer langjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Ein Strafgericht in Amed (tr. Diyarbakir) bewertete die Zugehörigkeit von Taş zum Rat des zivilgesellschaftlichen Zusammenschlusses „Demokratischer Gesellschaftskongress“ (KCD) als „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation“ und verhängte eine Haftstrafe in Höhe von sechs Jahren und drei Monaten gegen die Aktivistin.

Jiyan Taş, die bei den Parlamentswahlen 2018 in Meletî (Malatya) als Abgeordnete für die Demokratische Partei der Völker (HDP) kandidierte, war letzten Juni im Rahmen eines großangelegten Ermittlungsverfahrens gegen den legalen Dachverband KCD in Amed verhaftet worden. Erst Ende des Jahres wurde die Untersuchungshaft aufgehoben.

An der heutigen Urteilsverkündigung nahm Jiyan Taş nicht teil. Ihr Rechtsbeistand, der Freispruch forderte, hat bereits angekündigt, Berufung gegen das Urteil einzulegen.