HPG-Bilanz der Feuerpause: 32 Gefallene

Nach HPG-Angaben sind in den vergangenen vier Monaten nach Einstellung der militanten Aktionen durch die kurdische Bewegung 32 Kämpfer:innen gefallen, 84 Soldaten kamen bei den von der türkischen Armee erzwungenen Gefechten ums Leben.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat eine Kriegsbilanz für die Zeit der von der kurdischen Bewegung ausgerufenen Feuerpause veröffentlicht. Die Entscheidung zur Einstellung aller militanten Aktionen nach der Erdbebenkatastrophe im türkisch-syrischen Grenzgebiet war von der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) am 9. Februar 2023 bekannt gegeben worden. Das Hauptquartier der Volksverteidigung hatte zwei Tage später erklärt, sich an diesen Beschluss zu halten. Am Dienstag erklärte die KCK die Feuerpause für beendet.

32 Kämpfer:innen gefallen

„Unsere Kräfte in den Metropolen und in den ländlichen Gebieten haben sich über vier Monate, vom 9. Februar bis 13. Juni, an die Entscheidung gehalten und auf dieser Grundlage gehandelt“, teilen die HPG in ihrer Bilanz mit. Das faschistische Regime in der Türkei habe in ihrem blutrünstigen Machtwahn die Einstellung militanter Aktionen jedoch in keiner Weise berücksichtigt: „In Nordkurdistan wurden in Dersim, Botan, Mêrdîn, Colemêrg, Wan, Serhed und Amed sehr umfassende Operationen durchgeführt. Zwischen dem 9. Februar und dem 13. Juni sind mit Yaşar (Osman Manak), Canşêr (Musa Miromilan), Deniz (Ali Akdoğan), Egîd (İshak Çekin), Raperîn (Dicle Ömer), Rêvan (Peyam Demir), Botan (Mahmut Tekin), Alişêr (Emrah Arpak), Xebatkar (Musa Kahraman), Hêjar (Sevilay Akyıldırım), Bager (Orhan Kalabalık), Ekin (Nuran Altunmakas), Rosîda (Belgin Güven), Dilgeş (Serhat Yalçın), Bawer (Murat Aslan), Dilşêr (Mehmet Şakir Alıcı), Bawer (Dicle Yemen), Şerger (Servet Hesen), Rênçber (Hasan Ağırman), Zin (Dilan Gökalp), Mahsum (Vedat Ayhan) und dem Patrioten Lokman Görgün 22 unserer Weggefährt:innen in Bakûrê Kurdistanê gefallen. In den Medya-Verteidigungsgebieten und in Başûrê Kurdistanê sind mit Mazlum (Osman Üzen), Sinan (Fehmi Öğmen), Mazlum (Mehmet Salih Çakal), Ararat (Ahmed Muhammed), Koçer (Mehmet Salih Erdal), Botan (Bilal Mihemed), Viyan (Serkeftin Demir), Botan (Adil Eli), Bawer (Ahmet İlhan) und Canşêr (Basil Ahmet) zehn Genoss:innen gefallen.“

Tausende Luft- und Bodenangriffe

Parallel zu den Militäroperationen in Nordkurdistan seien die Medya-Verteidigungsgebiete kontinuierlich aus der Luft und am Boden bombardiert worden, teilen die HPG mit. In den vergangenen vier Monaten erfolgten laut der Bilanz 373 Angriffe mit Kampfjets, 139 Angriffe mit Kampfhubschraubern und 4336 Angriffe mit Haubitzen, Panzern und schweren Waffen. Zudem kamen in 224 Fällen geächtete Kampfmittel wie mit Phosphor angereicherte Granaten, verbotene Bomben und chemische Waffen zum Einsatz. Gleichzeitig ging die türkische Armee mit schweren Baumaschinen gegen Guerillastellungen vor.

Im Zuge der fortgesetzten Angriffe trotz Feuerpause kam es zu 237 Feindkontakten zwischen der Guerilla und der Armee. Teilweise entstanden dadurch Gefechtssituationen, in denen 84 Angehörige der türkischen Besatzungstruppen ums Leben kamen, so die HPG: „Drei Besatzer wurden verletzt und ein Kontra wurde bestraft.“

Die HPG weisen darauf hin, dass diese schwere Bilanz den Waffenstillstand trotz der opferbereiten Haltung der Guerilla sinnlos gemacht hat. Verantwortlich dafür sei das faschistische AKP/MHP-Regime, das die Kriegstoten für seinen Machterhalt benutze. Die Freiheitsguerilla Kurdistans werde den Kampf für die Existenz und Freiheit ihres Volkes wie bisher vorbehaltlos fortsetzen.