HPG: 18 Soldaten bei revolutionärer Operation in Metîna getötet

Bei einem Mehrfrontenangriff in Kombination von Infiltration und Hinterhalt sind im Widerstandsgebiet Girê Çarçel bei Metîna mindestens 18 türkische Soldaten getötet worden. Die HPG und YJA Star beschlagnahmten auch diverse Waffen und Ausrüstung.

Bei einer Operation der kurdischen Guerilla in Metîna sind am Sonntag mindestens achtzehn Angehörige der türkischen Besatzungstruppen getötet worden. Das teilt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) in einer Übersicht zum Kriegsgeschehen in der Region mit. Die nach der gefallenen Guerillakommandantin Leyla Sorxwîn benannte revolutionäre Operation richtete sich nach HPG-Angaben gegen türkisches Militär im Widerstandsgebiet Girê Çarçel und wurde in Form eines Mehrfrontenangriffs ausgeführt. Die beteiligten Kämpferinnen und Kämpfer gingen von fünf Seiten gleichzeitig vor und infiltrierten zunächst das Lager der Soldaten. „Bei dem Überfall wurde der Tod von zwölf Besatzern festgestellt“, heißt es von Seiten der HPG. Auch nachrückende Unterstützungstruppen wurden von den Guerillaeinheiten ins Visier genommen. Sechs von ihnen gerieten in einen tödlichen Hinterhalt.

Die kurdische Guerilla, zu der neben den HPG auch die Verbände freier Frauen (YJA Star) gehören, begrüßt mit dieser Aktion eigenen Angaben nach das Gründungsjubiläum der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die heute vor 45 Jahren von Abdullah Öcalan und einer Gruppe Freund:innen in einem Dorf bei Amed (tr. Diyarbakır) gegründet wurde. In ihrer Erklärung betonen die HPG, dass der türkische Staat das tatsächliche Ausmaß seiner Verluste bei dieser Operation jedoch verschweige und in den gleichgeschalteten Medien der Türkei lediglich von drei getöteten Soldaten berichtet werde. Darüber hinaus weisen die HPG darauf hin, diverse Waffen und militärische Ausrüstung der getöteten Besatzer beschlagnahmt zu haben. Darunter befinden sich demnach neben einem MG PK Maschinengewehr und einem Granatwerfer auch mehrere „nationale Infanteriegewehre“ der türkischen Armee, passende Munition, ein Satellitentelefon sowie mehrere Handys, Nachtsichtgeräte, Messer, taktische Rucksäcke und ein Minensuchgerät beziehungsweise Metalldetektor.

Die HPG machen auch auf weitere Aktionen gegen Invasionstruppen in Südkurdistan aufmerksam. So wurde am Samstagabend ein Hubschrauber unter Beschuss gesetzt, der sich über dem Çarçel-Massiv bewegte. Unklar ist allerdings, ob es sich um eine Transportmaschine oder einen Kampfhubschrauber handelte. Im Zap schlug die Guerilla am 24. und 25. November mindestens zehnmal an der Westfront der Region zu. Die meisten Aktionen fanden in Girê Amêdî statt, viermal waren Kämpferinnen und Kämpfer auch am Girê Cûdî im Einsatz. Bei zwei verschiedenen Sniper-Aktionen wurde jeweils ein Soldat erschossen.

Angriffe der türkischen Armee

Zu den Angriffen der türkischen Armee im Berichtszeitraum heißt es, dass die Verteidigungsstellungen in Girê Çarçel jeweils zweimal mit Sprengstoff-Drohnen und chemischen Kampfstoffen angegriffen wurde. In Sîda, das sich in der Zap-Region befindet, verzeichneten die HPG einen Angriff mit unkonventionellen Sprengsätzen. Darüber hinaus registrierte die Guerilla zahlreiche Angriffe von Kampfflugzeugen. Fünf Luftschläge trafen demnach das Umland der Dörfer Bilindbazê, Bêbadê, Mîranê und Şêlazê in der Gare-Region, zwei Angriffe zielten auf das Widerstandsgebiet Girê Bahar im Zap und ebenfalls zwei Attacken richteten sich auf Ava Lolanê und Goşînê in Xakurke. In weiten Teilen von Zap, Metîna und Xakurke schlugen zudem diverse Panzer- und Artilleriegranaten ein.