Guerillawiderstand gegen türkische Besatzer im Zap: Drei Tote

Der Krieg in Südkurdistan fokussiert sich auf die Ost- und Westflügel der Zap-Front. Nach HPG-Angaben wurden drei Besatzer bei Guerillaaktionen getötet, ebenso viele Kämpfer sind bei Luftangriffen gefallen.

Der Krieg in Südkurdistan fokussiert sich auf die Ost- und Westflügel der Zap-Front. Darauf macht das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) in einer Übersicht zum aktuellen Kriegsgeschehen in der Region aufmerksam. Die Guerilla reagiert mit verschiedenen Formen der Verteidigungstaktik auf die Besatzungsangriffe. So wurden bei jüngeren Aktionen im Zap mindestens drei Angehörige des türkischen Militärs getötet, heißt es in der Erklärung. Ebenso viele Kämpfer sind den HPG zufolge bei Angriffen der türkischen Luftwaffe gefallen, die in der Region in Reaktion auf erfolgreiche Guerillaaktionen erfolgten. Die Codenamen der Gefallenen werden mit Zagros, Zana und Berxwedan angegeben. Detaillierte Angaben zu ihrer Identität sollen in den kommenden Tagen bekannt gegeben werden.

Zu den Einzelheiten machen die HPG folgende Angaben:

Am Widerstandsmassiv Girê FM an der Westfront des Zap wurde am 28. Juni eine Gruppe Besatzer von einer mobilen Einheit der Verbände freier Frauen (YJA Star) ins Visier genommen. Bei der Aktion in Form eines Sniper-Angriffs wurde ein Soldat getötet. Dieser Schlag der Frauenguerilla erfolgte in Gedenken an Zeynep „Zîlan“ Kınacı, die sich am 30. Juni 1996 auf eigene Initiative bei einem Zapfenstreich der türkischen Armee in der nordkurdischen Provinz Dersim in die Luft sprengte.

Am Morgen des 22. Juni leiteten Besatzungstruppen ausgehend von Şikefta Birîndara eine Operation gegen das Widerstandsgebiet Kokerê ein. Im Zuge von Luftangriffen durch Kampfflugzeuge kam der Kämpfer Zagros ums Leben. Gegen 13.30 Uhr unternahm das Militär einen Vormarschversuch am Boden. Dabei wurden die Besatzer von beweglichen Guerillaeinheiten unter Artilleriefeuer genommen, der Tod von zwei Soldaten wurde sicher festgestellt. Die Bodentruppen zogen sich daraufhin zurück.

Um etwa 15 sowie gegen 20 Uhr flogen türkische Kampfjets zunächst vier Luftangriffe auf das Kampfgebiet. Bis Mitternacht folgten weitere sechs Angriffswellen durch Kampfhubschrauber. Am 23. Juni wurde die Gegend erneut aus der Luft bombardiert. Hierbei kamen die Kämpfer Zana und Berxwedan ums Leben. Die Operation am Ostflügel des Zap umfasst mittlerweile neben Şikefta Birîndara und Kokerê auch die Gebiete Saca und Karker und dauert weiter an. Die HPG weisen darauf hin, dass der türkische Staat seine eigenen Verluste verheimlicht und die Zahl der Gefallenen in den Reihen der Guerilla höher angibt, als sie tatsächlich ist.

Weitere Angriffe der türkischen Armee

Wie die HPG weiter mitteilen, führte die türkische Luftwaffe am Mittwoch ebenfalls Luftangriffe im Zap durch. Das Ziel war der Girê Bahar, der ebenfalls im westlichen Teil der umkämpften Region liegt. Am selben Tag verzeichnete die Guerilla mindestens 115 Einschläge von Artillerie- und Panzergranaten sowie anderer schwerer Waffen in verschiedenen Gebieten in Zap und Metîna. In Sîda wurden gestern zudem neuerliche Versuche beobachtet, die dortigen Stellungen und Tunnelanlagen mit Baggermaschinen einzureißen.