Staatsterror in Mêrdîn: 29 Festnahmen - UPDATE

Die türkische Polizei hat etliche Wohnungen in der nordkurdischen Provinz Mêrdîn gestürmt und 29 Personen festgenommen, darunter Mitglieder der Initiative der Friedensmütter.

Am frühen Morgen hat in der nordkurdischen Provinz Mêrdîn (tr. Mardin) eine Serie von Razzien durch die türkische Polizei stattgefunden. Dabei wurden 29 Personen festgenommen. Unter den Festgenommenen befinden sich mit Hayat Akdaş, Bilmez Arı und Seyran Önüşdü drei Mitglieder der Initiative der Friedensmütter. Die Polizei schlug die Türen der Wohnungen ein und verwüstete bei der Durchsuchung die Innenräume.

Bei den Razzien soll es um „Ermittlungen“ aus den Jahren 2015/2016 gehen. Damals hatten Stadtteile und Städte die demokratische Autonomie ausgerufen, woraufhin der türkische Staat Ausgangssperren verhängte, die Zivilbevölkerung vertrieb oder massakrierte und ganz Stadtteile dem Erdboden gleich machte. Die Kreisstadt Nisêbîn war von diesen Angriffen besonders betroffen.

Eine der Festgenommenen hat gerade ein Kind bekommen. Am ehemaligen Meldewohnsitz der Friedensmutter Hayat Akdaş schlug die Polizei Fenster und Türen ein und stürmte die Wohnung. In der leeren Wohnung traf sie allerdings niemanden an. Anschließend ermittelte sie die aktuelle Adresse von Akdaş und nahm sie fest.

Die Festgenommenen befinden befinden sich auf der Antiterrorabteilung der Polizeidirektion Nusaybin, zwei Personen sind nach Aufnahme ihrer Aussage freigelassen worden.