Drohnenangriffe auf Dorf in Silêmanî
Ein Dorf westlich der südkurdischen Metropole Silêmanî ist von mehreren Kampfdrohnen der Türkei bombardiert worden.
Ein Dorf westlich der südkurdischen Metropole Silêmanî ist von mehreren Kampfdrohnen der Türkei bombardiert worden.
Die Gemeinde Axçeler im westlich von Silêmanî gelegenen Distrikt Çemçemal ist erneut von türkischen Kampfdrohnen bombardiert worden. Ziel der Attacken war das Dorf Çinartû. Ob Menschen zu Schaden gekommen sind, war zunächst unklar.
Die Drohnenschläge ereigneten sich um etwa 8:15 Uhr Ortszeit, die Bomben wurden in mehreren aufeinanderfolgenden Wellen auf Çinartû abgeworfen. Nach Angaben des Gemeindevorstehers Hemin Behçet kreisten die Drohnen bereits seit vergangener Nacht am Himmel über der ländlich geprägten Region. Dem Zivilschutz sei es aufgrund fortgesetzter Luftaktivitäten noch nicht möglich gewesen, den Angriffsort zu erreichen.
Die Ortschaft Çinartû befindet sich in der Nähe des Dorfes Tûteqela, das am vergangenen Mittwoch von türkischen Drohnen bombardiert worden war. Am selben Tag griffen die Killermaschinen auch Dörfer im östlich von Silêmanî gelegenen Distrikt Pêncewîn an. Die Region ist rund 200 Kilometer von der türkisch-irakischen Staatsgrenze entfernt.
Ignorierter Drohnenkrieg
Die Türkei bombardiert den Nordirak und Nordsyrien seit Jahren. Angriffsziele sind Menschen, die vom türkischen Staat in irgendeiner Weise in Zusammenhang mit der PKK gestellt werden. Darunter fällt aus dieser Sicht auch die gesamte Autonomieregion Nord- und Ostsyrien. Zahlreiche Organisationen und Gremien, darunter auch der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags, weisen auf Verstöße der Türkei gegen das Gewaltverbot hin, da keine Selbstverteidigungssituation vorliegt. Die internationale Gemeinschaft ignoriert den Krieg des türkischen Staates gegen die Bevölkerung Kurdistans.