QSD veröffentlichen Jahresbilanz der türkischen Angriffe in Syrien

Laut einer Statistik der QSD hat die Türkei in diesem Jahr knapp 800 Angriffe auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien durchgeführt, über 100 davon mit Kampfjets und Drohnen. 173 Kämpferinnen und Kämpfer sind gefallen.

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben eine Bilanz der türkischen Angriffe auf die nordostsyrische Autonomieregion im Jahr 2023 veröffentlicht. Demnach hat die Türkei den Nordosten Syriens 798 Mal angegriffen, davon in 103 Fällen mit Kampfjets und Drohnen.

„Während des gesamten Jahres 2023 haben die türkische Besatzung und ihre Söldner weiterhin brutale Übergriffe auf Gebiete im Norden und Osten Syriens verübt. Sie haben unerbittliche Angriffe mit verschiedenen Formen der Aggression durchgeführt und dabei eine breite Palette von Waffen eingesetzt, darunter Kampfflugzeuge, Drohnen, schwere Artillerie, Mörser und Panzer. Bei diesen Angriffen kamen Hunderte von Menschen ums Leben, Zivilpersonen, Kinder und Frauen sowie Militärangehörige. Die Angriffe richteten sich bewusst gegen legitime Schutzeinrichtungen und verursachten erhebliche Schäden an zivilem Eigentum in Dörfern und dicht besiedelten Städten“, teilte das Medienzentrum der QSD mit.

Türkei will weitere Gebiete annektieren

Am schwerwiegendsten waren die Angriffswellen Anfang Oktober und Ende Dezember, so die QSD. Beide Male habe der türkische Staat mit äußerster Brutalität angekündigt, lebenswichtige Infrastruktur zu zerstören, darunter Gasfelder, Einrichtungen und Versorgungsstrukturen. „Dazu gehörten Ölfelder, Raffinerien und Lagertanks sowie Wasser- und Kraftwerke, Getreidesilos, Schulen, Krankenhäuser und die Häuser der Zivilbevölkerung. Diese unverhohlene Ankündigung deutet darauf hin, dass alle Aspekte des Lebens in unserer Region rücksichtslos ins Visier genommen werden und der Besatzungsstaat die heimtückische Absicht hat, neue Gebiete im Norden und Osten Syriens zu annektieren.“

Selbstverteidigung der QSD

Die Statistik enthält auch Angaben zu militärischen Aktionen der QSD im Rahmen des Rechts auf Selbstverteidigung gegen die türkischen Besatzungstruppen und ihre dschihadistischen Proxys in Nordostsyrien. Demnach haben die QSD 143 gezielte Operationen durchgeführt, bei denen 237 Personen getötet wurden, darunter 52 Militärs der türkischen Armee. Hunderte weitere Soldaten und Söldner wurden verletzt, Dutzende Militärfahrzeuge und Militärposten zerstört.

173 Gefallene der QSD

Den Angaben zufolge sind in diesem Jahr 173 Angehörige des multiethnischen Militärverbands QSD bei der Abwehr von Angriffen der Türkei, des IS und des syrischen Regimes sowie bei Dienstunfällen ums Leben gekommen. Die Anzahl der getöteten Zivilpersonen benennen die QSD mit 39, darunter elf Minderjährige. 98 Personen seien verletzt worden, davon 15 Militärangehörige.