QSD-Bilanz zum Kampf gegen den IS

Die QSD haben in diesem Jahr 73 Operationen gegen den IS in Nordostsyrien durchgeführt, hochrangige Islamisten wurden eliminiert oder verhaftet. Der multiethnische Militärverband weist auf die Unterstützung des IS durch die Türkei hin.

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben eine Jahresbilanz zum Antiterrorkampf gegen den sogenannten „Islamischen Staat“ veröffentlicht. Demnach hat der multiethnische Militärverband 2023 insgesamt 73 Einsätze gegen Islamisten in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien durchgeführt, darunter drei großangelegte Operationen in Cizîrê, Raqqa und Deir ez-Zor. Die Einsätze haben teilweise in Abstimmung und Zusammenarbeit mit der US-geführten Globalen Koalition gegen den IS stattgefunden.

Dabei seien 352 „Terroristen, Verdächtige, Vermittler und Kollaborateure“ festgenommen worden, darunter fünf mit Verbindungen zum türkischen Geheimdienst. Die QSD werfen den Festgenommenen die Beteiligung an diversen Verbrechen vor: Finanzierung und Versorgung von IS-Zellen mit nachrichtendienstlichen Informationen, Waffen und militärischer Ausrüstung, die versuchte Befreiung von IS-Mitgliedern aus Gefängnissen und aus dem Internierungslager Hol, den Transfer von Islamisten aus der türkischen Besatzungszone und den vom syrischen Regime kontrollierten Gebieten in die Autonomieregion, die Planung von Anschläge auf die Zivilbevölkerung, Sicherheitskräfte und Militärverbände sowie die gezielte Destabilisierung der Sicherheit in der Region.


Hochrangige IS-Funktionäre eliminiert oder verhaftet

Zudem wurden den Angaben zufolge sechs hochrangige IS-Funktionäre gefangengenommen: „Khaled al-Shami, stellvertretender militärischer Befehlshaber des so genannten Wilayat al-Sham, Abu Hillel al-Fada'ni, Leiter der IS-Operationen, Ahmed al-Hajji, Finanzbeamter im Wilayat al-Sham, Abdul Gaphour Tabr al-Diab, Emir der Islamischen Bank des IS und Leiter des Diwan der Stämme, sowie Atallah al-Maithan, Gouverneur der Provinz Raqqa“. Zwölf Islamisten seien eliminiert worden, darunter vier „gefährliche hochrangige Terroristen“: Ibrahim al-Ali (Abu Mujahid), Muhannad al-Sari al-Fadgham, Hamza al-Homsi und der Iraker Abu Obeida al-Iraqi, auch bekannt als Abu Muawiyah Abu Obaida al-Iraqi, IS-Funktionär in Camp Hol.

Zusammenarbeit zwischen Türkei und IS

Die QSD weisen darauf hin, dass ihre Kämpferinnen und Kämpfer große Opfer erbracht haben, um die Welt von dem IS-Terror zu befreien. Der Kampf werde fortgesetzt, um die nach der Zerschlagung des „Kalifats“ im Frühjahr 2019 weiterhin existenten IS-Zellen zu verfolgen und ihre Quellen auszutrocknen. „Es ist jedoch zwingend notwendig, die Welt auf die besorgniserregenden Aktivitäten einiger regionaler Länder, insbesondere der Türkei, aufmerksam zu machen. Wir stellen fest, dass die Türkei den IS-Führern weiterhin logistische Unterstützung und Schutz gewährt, insbesondere in den von ihr besetzten Gebieten in Nordsyrien. Diese Gebiete haben sich zu sicheren Zufluchtsorten für IS-Führer entwickelt, in denen Lager und Krankenhäuser für die Behandlung verwundeter Terroristen eingerichtet wurden. Die Türkei versucht auch, durch ihre wiederholten Angriffe auf unsere Gebiete die Sicherheit und Stabilität zu beeinträchtigen und es IS-Zellen zu ermöglichen, sich zu bewegen und Angriffe auf Gefängnisse und Lager vorzubereiten, in denen sich IS-Mitglieder aufhalten“, so die QSD.

Foto: Archiv (Pressekonferenz in Hesekê, 2022)