Ranghoher IS-Funktionär in Nordostsyrien getötet

In Camp Hol ist ein ranghohes Mitglied der Terrororganisation „Islamischer Staat“ getötet worden. Der Dschihadist wurde von Einheiten der QSD und Asayîş in Kooperation mit der internationalen Anti-IS-Koalition ausgeschaltet.

In der Autonomieregion von Nord- und Ostsyrien ist ein ranghohes Mitglied der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) getötet worden. Der Dschihadist wurde von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) in Kooperation mit der internationalen Anti-IS-Koalition und der Asayîş bei einem Einsatz in Auffang- und Internierungslager Hol getötet, hieß es in einer Erklärung vom Donnerstag. Die Asayîş ist die Behörde der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien für innere Sicherheit und agiert als Einrichtung auf dem Gebiet des Bevölkerungsschutzes.

Bei dem Getöteten soll es sich laut Angaben der QSD um den Iraker Abu Obeida al-Iraqi, auch bekannt als Abu Muawiyah, handeln. Er soll in terroristische Aktivitäten in Camp Hol involviert gewesen sein, darunter die Tötung von Binnenvertriebenen, Drohungen gegen Einrichtungen sowie internationalen NGOs in dem Lager nahe Hesekê, sowie den Transfer von Angehörigen der IS-Jugendorganisation „Junglöwen des Kalifats“ in Gebiete außerhalb der Autonomieregion. Zudem sei er verantwortlich für die Planung von Anschlägen gegen Sicherheitskräfte gewesen. In Camp Hol werden tausende IS-Anhänger und ihre Familien festgehalten.

Ausgestattet mit einem Sprengstoffgürtel am eigenen Körper, habe Abu Obeida al-Iraqi sich „hartnäckig geweigert“ sich den Operationseinheiten zu ergeben. „Unsere Kräfte haben die Situation mit höchster Professionalität gemeistert und den Terroristen erfolgreich eliminiert“, erklärten die QSD. Laut Angaben der Asayîş sei auch die Frau des IS-Funktionärs bei dem Einsatz getötet worden. Oum Aisha, wie die Frau hieß, sei ebenfalls in die Aktivitäten der Terrormiliz eingebunden gewesen.

Das „Kalifat“ gilt als zerschlagen

Der IS hatte 2014 weite Teile des Irak und Syriens überrannt und eine Schreckensherrschaft installiert. Über die Staatsgrenzen hinweg rief die Dschihadistenmiliz ein „Kalifat“ aus. Im ezidischen Hauptsiedlungsgebiet Şengal im Nordwesten des Iraks verübte der IS im August 2014 einen Genozid und Femizid, mehr als 10.000 Menschen wurden ermordet. 2017 konnte der IS aus dem Irak und zwei Jahre später aus Syrien vertrieben werden. Trotz Zerschlagung der Territorialherrschaft der Terrormiliz im März 2019 sind Schläferzellen des IS weiterhin aktiv und verüben Anschläge. Die USA haben etwa 900 Soldaten in Syrien und fast 2.500 im Irak stationiert, die am Kampf gegen die Terrormiliz teilnehmen.

Foto: Asayîş-Angehörige auf Patrouille in Qamişlo © Şopdarên Rojê

Hinweis: Die Meldung wurde aktualisiert