Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben in Reaktion auf Luftschläge der Türkei gegen die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien mehrere Stützpunkte der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Hilfstruppen angegriffen. Dabei sollen mindestens vierzehn Angehörige der Besatzungstruppen getötet worden sein, erklärte das Bündnis am Samstag in einer Mitteilung. „Wir nutzen unser Recht auf legitime Selbstverteidigung“, begründen die QSD ihr Vorgehen in der türkischen Besatzungszone im nördlichen Syrien.
Stattgefunden haben die genannten Angriffe demnach bereits am vergangenen Mittwoch (27. Dezember). Bei den Zielen handelte es sich nach QSD-Angaben unter anderem um eine Basis im Dorf Aziziyah nahe der Front von Til Temir. Allein dort sind dem Bündnis zufolge acht türkische Soldaten getötet und weitere vier verletzt worden.
Das Medienzentrum der QSD hat zu der Erklärung ein Video veröffentlicht
In Minbic schlug der an die QSD gebundene Militärrat gegen Besatzungstruppen zu. Die Kämpferinnen und Kämpfer nahmen zunächst den Stützpunkt im Ort Al-Jatal (Çetel) ins Visier. Die Basis im Nordwesten der Region liegt unweit des Dorfes Saydiyah (auch Al-Sayada), das ständigen Attacken der Besatzer ausgesetzt wird. Im Zuge des Angriffs brach ein etwa zwanzigminütiges Gefecht zwischen dem Militärrat und islamistischen Söldnern der Türkei aus. Dabei wurden vier Dschihadisten getötet und verletzt. Bei einem weiteren Verteidigungsschlag des Militärrats von Minbic, diesmal unweit der Ortschaft Mahsanli (auch Al-Mohsenli), wurden zwei Söldner getötet und ebenso viele verletzt.
Zehn bestätigte Todesopfer
Die Vergeltungsschläge der QSD gegen feindliche Stützpunkte in der türkischen Besatzungszone sind eine Antwort auf die Luftangriffswelle des Nato-Partners Türkei während der Weihnachtsfeiertage. Nach Angaben der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien hat die Türkei im Zeitraum vom 23. bis 26. Dezember 58 Luftangriffe auf Siedlungen, die Infrastruktur zur Versorgung der Bevölkerung mit Energie und Lebensmitteln, Gesundheitseinrichtungen, Baufirmen, eine Druckerei, Gewerbebetriebe und Checkpoints der Sicherheitskräfte durchgeführt. Die meisten Bombardierungen erfolgten durch Drohnen, in sieben Fällen kamen Kampfjets zum Einsatz. Mindestens zehn Menschen wurden dabei getötet, Dutzende weitere überlebten teils schwer verletzt.