Türkischer Luftangriff: Sîmav-Mitarbeiter erliegt Verletzungen

Türkische Drohnen haben Anfang der Woche die Sîmav-Druckerei in Nordsyrien bombardiert, sechs Beschäftigte kamen ums Leben. Heute erlag der junge Mitarbeiter Ciwan Elî im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Die Türkei hat im Zuge ihrer jüngsten Angriffswelle auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien unter anderem die Druckerei des Sîmav-Verlags in Qamişlo bombardiert. Bei dem Drohnenangriff am 25. Dezember wurden sechs Mitarbeiter:innen getötet. Heute erlag der Mitarbeiter Ciwan Elî im Krankenhaus seinen Verletzungen.

In der Druckerei hielten sich zum Zeitpunkt des Luftangriffs am Montagvormittag 27 Beschäftigte auf. Unter den nunmehr sieben Todesopfern waren neben dem Leitungsmitglied Ferhan Xelef auch Berivan Mihemed und Hisên Ehmed, die die Druckerei 2013 mit aufgebaut haben. Die Druckerei befand sich zunächst in einem Keller im Stadtteil Bişeri. Mit der zunehmenden Auftragslage wurde der Standort 2017 in den Westen von Qamişlo verlagert. Das Gebäude und das gesamte Inventar wurden bei dem Angriff zerstört. Zuvor wurde dort neben Büchern, Zeitungen und Zeitschriften auch das dreisprachige Unterrichtsmaterial der Bildungsbehörde gedruckt.

Aufnahme nach dem Drohnenangriff auf die Sîmav-Druckerei (ANHA)

Zehn bestätigte Todesopfer

Nach Angaben der Selbstverwaltung von Nordostsyrien hat die Türkei im Zeitraum vom 23. bis 26. Dezember 58 Luftangriffe auf Siedlungen, die Infrastruktur zur Versorgung der Bevölkerung mit Energie und Lebensmitteln, Gesundheitseinrichtungen, Baufirmen, eine Druckerei, Gewerbebetriebe und Checkpoints der Sicherheitskräfte durchgeführt. Die meisten Bombardierungen erfolgten durch Drohnen, in sieben Fällen kamen Kampfjets zum Einsatz. Zudem wurde über Dutzende Artillerieangriffe berichtet.

Der kurdische Filmemacher Mansour Karimian ist durch einen Luftangriff am 24. Dezember getötet worden. Am 25. Dezember kamen acht Zivilist:innen kamen ums Leben, Dutzende weitere wurden verletzt. Bei den gezielten Angriffen auf Checkpoints der Asayîş in den Kantonen Euphrat und Cizirê am 26. Dezember sind drei Angehörige der Sicherheitskräfte der Autonomieverwaltung verwundet worden. Am Donnerstag erlitt eine Sechzehnjährige bei der Bombardierung von Ain Issa eine schwere Fußverletzung. Mit Ciwan Elî hat sich die Anzahl der Todesopfer der türkischen Angriffswelle auf zehn erhöht.