Seit Donnerstag werden drei kurdische Lastenträger, sogenannte Kolber, im türkisch-iranischen Grenzgebiet vermisst. Die drei Männer heißen Barzan Mahini, Asad Seydani-Fard und Bahloul Seydani-Fard und stammen aus dem Dorf Bavan bei Ûrmiye in der iranischen Provinz Westaserbaidschan. Der Kontakt zu ihnen war während eines Schneesturms abgebrochen, sie sollen die Grenze nach Şemzînan (tr. Şemdinli) überquert haben. Menschen aus den Dörfern auf beiden Seiten der Grenze haben bisher erfolglos nach ihnen gesucht. Die Suche wird in Eigeninitiative fortgesetzt, staatliche Kräfte sind nicht daran beteiligt.
Unterdessen wird aus Bane in Ostkurdistan berichtet, dass iranische Sicherheitskräfte eine Gruppe Kolber mit Schusswaffen angegriffen haben. Der 24-jährige Mehran Rahmani wurde tödlich getroffen, der 45-jährige Ibrahim Rahmani verletzt.
Kolber sind Lastenträger, die Handelswaren über die Staatsgrenzen in Kurdistan bringen. Für viele Menschen insbesondere in Ostkurdistan ist diese ebenso schwere wie gefährliche Arbeit die einzige Verdienstmöglichkeit. Kolber werden sowohl von türkischen als auch von iranischen Sicherheitskräften systematisch und willkürlich angegriffen. Die Tötung der Grenzhändler wird strafrechtlich nicht verfolgt.