Verschleppte Kolber an Iran übergeben

Die Leichen der zwei Lastenträger, die bei einem türkischen Luftangriff auf iranischem Territorium getötet wurden, sind an ihre Angehörigen ausgehändigt worden. Neun weitere Kolber, die vom Militär verschleppt worden waren, wurden an das Regime übergeben.

Die Leichname der beiden Kolber, die Anfang der Woche bei einem Luftangriff der türkischen Armee in Ostkurdistan getötet wurden, sind den Angehörigen übergeben worden. Am Mittwochnachmittag konnten die aus Ûrmiye angereisten Familien die sterblichen Überreste von Sozdar Ehmedî (19) und Elîşan Ehmedî (16) bei der Gerichtsmedizin in Colemêrg (tr. Hakkari) in Empfang nehmen. Begleitet wurden sie von hunderten Menschen, darunter dem HDP-Abgeordneten Sait Dede und Mitgliedern des Kreisverbands der Partei in Gever (Yüksekova).

Am Montag hatte ein Kampfhubschrauber der türkischen Armee eine Gruppe Lastenträger angegriffen, die sich im Gebiet zwischen Soma Bradost und Elbak (Başkale) bei Wan bewegte und Waren transportierte. Nach Angaben von Zeugen waren die Kolber gezielt ins Visier genommen und unter Beschuss gesetzt worden. Neben zwei Todesopfern, deren Leichname stundenlang unter der Sonne liegengelassen wurden, gab es zwei Verletzte. Insgesamt neun Personen aus der Gruppe wurden noch am Abend auf türkisches Staatsgebiet verschleppt und festgenommen. Die Leichen von Sozdar und Elîşan Ehmedî wurden ebenfalls zunächst nach Wan gebracht und zur Autopsie nach Colemêrg überführt. Ihre Beisetzung soll in ihrem Geburtsdorf Kuranî bei Ûrmiye stattfinden.

Derweil sind die Überlebenden des Angriffs von der türkischen Armee an den Iran ausgehändigt worden. Es handelt sich um Mikail Hatemî, Ferzad Hatemî, Diyar Hatemî, Ahîn Hatêmî, Guldanî Hatemî, Zêro Hatemî, Kinyas Hatemî, Axacan Hatemî und Behzat Hatemî. Wie ihre Angehörigen berichten, sollen sie im Gewahrsam des türkischen Militärs gefoltert worden sein.